Nettetal Kraftakt für die Gesundheit

Nettetal · Die Krankenhaus-GmbH verzeichnete im vergangenen Jahr mehr Patienten und einen höheren Umsatz. Den Erlös fraßen tarifliche Erhöhungen jedoch weg. Strategisch plant das Haus eine höhere Effizienz und Leistungsdichte.

 Nette-Vital, eine Tochtergesellschaft des Krankenhauses, hat 2011 mehr Gewinn gemacht. So profitieren nicht nur die Patienten von einer besseren Gesundheitsvorsorge, sondern auch das Haus selbst.

Nette-Vital, eine Tochtergesellschaft des Krankenhauses, hat 2011 mehr Gewinn gemacht. So profitieren nicht nur die Patienten von einer besseren Gesundheitsvorsorge, sondern auch das Haus selbst.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Steigender Umsatz, wachsende Erlöse, nachweislich hohe Motivation der Mitarbeiter und der sogenannten Zuweiser — das Städtische Krankenhaus Nettetal ist ein kerngesundes Haus. Mit 450 Mitarbeitern auf 316 Vollzeitstellen ist es mittlerweile der größte Arbeitgeber in der Stadt und ein bedeutendes Wirtschaftsunternehmen dazu. Geschäftsführer Jörg Schneider und Aufsichtsratsvorsitzender Ingo Heymann legten gestern eine sehr solide Jahresbilanz für 2011 vor.

Das Krankenhaus ist eine "ewige Baustelle", wie Schneider bekannte. Investiert wird aber nicht nur in Steine, sondern in die Verfeinerung und Effizienz des Leistungsspektrums. Neue, zusätzliche Abteilungen wird man nicht in Angriff nehmen. Dafür aber investiert die städtische GmbH zunehmend in die Erweiterung und perspektivische Verbesserung seiner Kapazitäten.

Die bisher ambulante diabetische Fußbehandlung ist um eine anerkannte stationäre Einrichtung ergänzt worden. Die Viersener Radiologin Dr. Agnes Theelen untersucht ambulant am Computertomographen des Hauses Patienten. Lange Wartezeiten und Fahrten erübrigen sich, zumal gesetzlich versicherte Patienten hier versorgt werden können.

Kein Patient wird mehr nach dem Röntgen mit einem Film im Umschlag auf dem Schoß zur nächsten Station geschickt, seitdem der Prozess digitalisiert wurde. Das ist preiswerter und erhöht die Effizienz. In der Zentralen Patientenaufnahme wurden Infektionsräume für Patienten geschaffen. Damit können infektionsverdächtige Patienten getrennt werden von anderen. Die Räume sind so gestaltet, dass sie schnell desinfiziert werden können. Infektionskrankheiten nehmen zu, da mehr Menschen immun sind gegen manche Antibiotika, ältere Menschen sind auch anfälliger. Die Energiekosten kontrolliert das Haus mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, ein Blockheizkraftwerk kommt noch.

Schneider zählte eine ganze Reihe von Aktivitäten auf, die die Hygienesicherheit stärken, das Verhältnis mit zuweisenden Ärzten verbessern und vor allen Dingen die Mitarbeiter motivieren. Gut die Hälfte kam im vergangenen Jahr zum internen Gesundheitstag, den das Personal selbst gefordert hatte.

In diesem Jahr werden die Patienten nach ihrer Zufriedenheit befragt, geplant sind Modernisierungen auf den Stationen, das Dach des Uraltbaus wird saniert. Das neue fünfte Obergeschoss ist bezogen, hier befindet sich unter anderem jetzt die Betriebsleitung. Die Verwaltung wird nach Schneiders Angaben in den Altbau umziehen, um im und am ehemaligen Schwesternwohnheim zusätzlichen Raum zu schaffen. Das Haus bleibt eine Dauerbaustelle. FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
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