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05.10.12 - Alsfeld

Zusammenarbeit: Grüne setzen sich für Krankenhaus in kommunaler Hand ein

Um einen Weg aus der Verlustzone zu finden, sind die Grünen offen für eine Zusammenarbeit mit Bad Hersfeld. „In diesem Zusammenhang muss dann geklärt werden, ob sich ein Neubau mit entsprechender Landesförderung rechnet oder die im Moment auf 21 Millionen geschätzten Sanierungskosten aufzubringen sind“, beurteilt Udo Ornik, Fraktionsvorsitzender der Grünen, die Lage.

„Das Krankenhaus muss für die Patienten attraktiv sein und ein entsprechendes Spektrum medizinischer Leistungen anbieten, um sich in Alsfeld behandeln zu lassen“, so Ornik weiter.   Wichtig ist es nach Ansicht der Grünen, endlich die Hängepartie für die Angestellten des Krankenhauses zu beenden. Wenn es ein gutes Konzept gebe, das die Arbeitsplätze in Alsfeld erhielte und die Menschen wieder eine berufliche Perspektive hätten, würden sie nach Kräften an der Umstrukturierung mitarbeiten. „Da arbeiten lauter gute Leute, die haben Ideen, wie man das Krankenhaus fit für die Zukunft machen kann“, so Ornik.

In diesem Zusammenhang kritisieren die Grünen, dass dem Kreistag seit 2005 die Information über den hohen Bedarf an Sanierungskosten verschwiegen wurden. Dafür tragen nach Ansicht der Grünen der Ex-Landrat und der damalige Aufsichtsrat die Verantwortung. Dazu kommt auch, dass Anträge der Grünen und der FDP zur Erstellung eines Gutachtens über die künftigen Möglichkeiten des KKA vom damaligen Landrat nicht umgesetzt wurden. Alle Informationen, die das Beratungsunternehmen Andree Consult in der letzten Woche vorgestellt hatte, hätten dann dem Kreistag schon seit mehr als zwei Jahren vorliegen können. Die Grünen haben in der Haupt-und Finanzausschusssitzung dafür plädiert, die Geburtsstation in Alsfeld zu erhalten. Der Vogelsberg braucht ihrer Meinung nach eine familienfreundliche Struktur, um auch junge Familien hier zu halten. Dazu gehöre auch eine Geburtshilfe. Das sei kein Luxus, sondern ein knallharter Standortfaktor. „Wer Kinder im Vogelsberg will, muss den Frauen eine Möglichkeit bieten, in erreichbarer Nähe zu entbinden“, so Eva Goldbach, Mitglied der grünen Kreistagsfraktion. Dass die Geburtshilfe auch in Zukunft keine Gewinne abwerfen wird, ist auch den Grünen klar. Die Fallpauschalen rund um Schwangerenbetreuung und Geburtshilfe sind niedrig, die Haftpflichtversicherungen absurd hoch.

Es werde also darauf hinauslaufen, zu entscheiden, was der Kreis für jede Geburt zu zahlen bereit ist. Das müsse genau beziffert und mit einer breiten Mehrheit im Kreistag unterstützt werden. Besonders hier ist der „Neubaueffekt“ nicht zu unterschätzen. „Als Schwangere schaut man sich die Entbindungsstationen in der Nähe genau an und geht dahin, wo man sich gut betreut fühlt und im Kreißsaal eine Vertrauen erweckende Atmosphäre herrscht“, weiß Eva Goldbach aus eigener Erfahrung. Auch eine Lösung mit einem Geburtshaus halten die Grünen für möglich. Vorher müsse man aber prüfen, ob die Arbeitsbedingungen der Hebammen gut sind. Daneben müsse es weiterhin eine ärztlich betreute Geburtsstation für schwierige Fälle geben, die schnell erreichbar ist.   Falls es zu einer Zusammenarbeit mit dem Hersfelder Krankenhaus kommt, fordern die Grünen ein Vetorecht, wenn bestimmte ärztliche Leistungen nach Hersfeld verlagert werden sollen. „Es darf nicht passieren, dass alle profitablen Behandlungen in den Nachbarkreis abwandern und wir hier nur defizitäre Leistungen erbringen“, so Ornik abschließend. +++

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