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Neuer Krankenhausverbund im Norden

In der Region Flensburg-Schleswig entsteht ein Großklinikum

Im nördlichen Schleswig-Holstein entsteht durch die enge Zusammenarbeit von drei Krankenhäusern zum 1. Januar eine Art Großklinikum für die Region Flensburg-Schleswig. Der medizinische Klinikverbund Flensburg, das Helios Klinikum Schleswig und das an den Verhandlungen beteiligte Sozialministerium unterzeichneten am Montag einen Kooperationsvertrag. Ziel sei es, die medizinische Qualität zu verbessern, die wohnortnahe Versorgung der Patienten zu stärken und wirtschaftlicher zu arbeiten, betonten die Vertragspartner.

Dazu gehören neben dem privaten Helios Klinikum Schleswig die beiden Flensburger Einrichtungen St. Franziskus Hospital und Diakonissenkrankenhaus in kirchlicher Trägerschaft. Beide bilden seit 2006 bereits den Klinikverbund Flensburg. Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) lobte die Zusammenarbeit zwischen einem privaten und frei-gemeinnützigen Trägern als "innovativ und beispielhaft für das Land". Der frühere Damp-Holding-Vorstandsvorsitzende Carl Hermann Schleifer, von Helios miteingebunden, sprach von einem "Meilenstein für die Gesundheitswirtschaft in Schleswig-Holstein".

Künftig werden die Partner gemäß Absprache eigene medizinische Schwerpunkte haben, sich ergänzen und über Patienten-Behandlungen austauschen. Überflüssige medizinische Doppelstrukturen werden abgebaut. "Unter Berücksichtigung des Patientenwillens", so Schleifer, sollen von den drei Kliniken als Reha-Einrichtungen Damp und Schönhagen genutzt werden. Vertreter der drei Kliniken versicherten, dass kein Arbeitsplatzabbau und keine Versetzungen von Mitarbeitern geplant seien.

Die Aufgabenteilung sieht unter anderem vor, dass das St. Franziskus Hospital die stationäre Behandlung von Krebskranken und Altersmedizin als Schwerpunkte weiter ausbaut. Es hat die Federführung des künftigen gemeinsamen Krebszentrums. Das Diakonissenkrankenhaus kümmert sich um Schwerstverletzte sowie künftig Risikogeburten und den Bereich Neurochirurgie. Die Proktologie (Darmerkrankungen) wird in Schleswig konzentriert. Intensiv-Patienten, die von der künstlichen Beatmung entwöhnt werden müssen, kommen künftig nach Schleswig; in Flensburg werden dafür solche Intensivkapazitäten abgebaut. Mit Hilfe der Telemedizin sollen Experten aus Flensburg zu Rate gezogen werden, wenn zum Beispiel Schlaganfall-Patienten in Schleswig operiert werden.

Christian Peters, Direktor des Diakonissenkrankenhauses, bezeichnete die Zusammenarbeit als gut für die Patienten in der gesamten Region. Ministerin Alheit hob hervor, dass Patienten künftig vom Sachverstand der Ärzte aller drei Krankenhäuser profitieren könnten, unabhängig von welcher Klinik sie aufgenommen werden. Dies sei gerade bei Tumorerkrankungen besonders wichtig.

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