Remscheid Sana: Patienten nicht gefährdet

Remscheid · Das Remscheider Klinikum weist Vorwürfe zurück, es hapere an Hygiene, eine Station sei dauerhaft überlegt oder man betrachte sich als reines Notfallkrankenhaus. Auslöser der Stellungnahme war eine Anfrage der W.i.R.

 Der Haupteingang des Sana-Klinikums an der Burger Straße. Mit einem ausführlichen Schreiben hat die Geschäftsführung Mittwoch auf eine Anfrage der Wählergemeinschaft zu möglichen Problemen geantwortet.

Der Haupteingang des Sana-Klinikums an der Burger Straße. Mit einem ausführlichen Schreiben hat die Geschäftsführung Mittwoch auf eine Anfrage der Wählergemeinschaft zu möglichen Problemen geantwortet.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Mit einem dreiseitigen Schreiben reagierte das Sana-Klinikum am Mittwoch auf eine Anfrage der Wählergemeinschaft in Remscheid (W.i.R.) für den Sozialausschuss und Behindertenbeirat zur Situation in dem Krankenhaus. Die Kernaussage des Sana-Klinikums Remscheid: Es habe es zu keiner Zeit "eine wie auch immer geartete Gefährdung von Patienten" gegeben.

Dass dem Klinikum indirekt unterstellt wurde, es betrachte sich selbst nur noch als reines Notfallkrankenhaus, sei "absolut indiskutabel". Im Übrigen verzeichne die Beschwerdestelle des Klinikums keinen Anstieg der Beschwerdezahlen, sagte Sprecherin Anja Wessel auf Nachfrage der BM. Zur Klärung der W.i.R.-Fragen:

Sind auf der Station BO 5 alle Dreibett-Zimmer durchweg mit vier Betten belegt? Die Station, die zum Fachbereich Gastroenterologie und Hämatologie/Onkologie zählt, ist mit durchschnittlich 87 Prozent Bettenbelegung normal ausgelastet. In Spitzenzeiten aber ziehe man es vor, Zimmer mit vierten Betten zu belegen. Dies sei eine bessere Lösung als eine Flurbelegung, die andere Häuser praktizierten.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesem Engpass und dem Ausbau des Bettenhauses Süd in einen Privatbereich? Nein, sagt Sana. Den Privatbereich im Bettenhaus Süd gebe es schon lange. Ein Bettenabbau auf der BO 5 habe es nicht gegeben. Dort gibt es zurzeit 40 Betten, verteilt auf acht Zweibett- und acht Dreibettzimmer.

Ist eine Evakuierung angesichts der Enge im Notfall gewährleistet? Sana schreibt, es gebe einen Katastrophenschutzplan, der einen Evakuierungsplan beinhaltet. Dazu finden Übungen statt, die jüngste im März.

Weiß das Personal nicht, wie die Patienten im Einzelfall versorgt werden müssen? Eine professionelle Versorgung ist gewährleistet, weil die Mitarbeiter der verschiedenen Fachrichtungen die Versorgung der jeweiligen Erkrankungen beherrschen, antwortet Sana.

Ist es möglich, dass manuelle Patientendaten mit EDV-Patientendatei nicht immer übereinstimmen? Eine korrekte Informationsweitergabe sei gewährleistet, weil EDV und Patientenakten inhaltlich übereinstimmen. "Bei Verlegungen werden die Patientenakten mitgegeben."

Ist es denkbar, dass Desinfektionsvorsorge nachlässig durchgeführt wird? "Es werden alle Hygienestandards erfüllt." Seit 2008 laufe eine unternehmensweite Hygiene-Initiative, werde Hygienemanagement — auch mit ausgebildetem Fachpersonal — forciert. Die Umsetzung von Hygieneregeln wird durch interne und externe Begehungen kontrolliert. Auch die Reinigungsfirma, eine Sana-Tochter, halte sich an die Anweisungen, sagte Wessel.

(RP/ac)
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