Betrug mit Risikoschwangerschaften? : Razzia in Frühchen-Station

Von: Von MATTHIAS BECKER

Charlottenburg – Erneut sind die DRK Kliniken Westend im Fadenkreuz der Ermittler!

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die „Frühchen“-Station der Klinik und die Geschäftsstelle durchsucht, ermittelt gegen einen Chefarzt und einen ehemaligen Professor der Frauenklinik! Justizsprecher Martin Steltner (52) auf BILD-Anfrage: „Es sollen hochriskante Schwangerschaften behandelt und abgerechnet worden sein, die eigentlich in die Charité hätten überwiesen werden müssen.“

Geprüft wird jetzt auch, ob Patienten zu Schaden gekommen sind. Der finanzielle Schaden wird auf rund 190 000 Euro geschätzt.

Eine Krankenkasse hatte bei acht Patienten-Akten Verdacht geschöpft und Anzeige erstattet. So sollen 2009 und 2010 die Risiken der Schwangerschaften (Frühgeburten) durch die beschuldigten Ärzte heruntergespielt worden sein. Am Montag erschienen dann um 10 Uhr Polizisten und ein Staatsanwalt in der Geburtsklinik, beschlagnahmten Behandlungsakten von ehemaligen Patientinnen.

Zeitgleich durchsuchten die Ermittler die DRK-Geschäftsstelle an der Brabanter Straße (Wilmersdorf). Jetzt wird gegen den Leiter der Kinderklinik Dr. med. Arpad von M. (55) und den ehemaligen Chefarzt (bis August 2011) der Frauenklinik Heribert K. (66) wegen Verdacht des Abrechnungsbetruges ermittelt.

Bereits 2010 wurden drei DRK-Kliniken und die Geschäftsstelle wegen Verdacht des Millionen-Betruges durchsucht.

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