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Krankenhaus-Diskussion sorgt für Kritik

Spaichingen / Lesedauer: 2 min

Krankenhaus-Diskussion sorgt für Kritik
Veröffentlicht:08.11.2012, 14:25

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Eine öffentliche Debatte um das Krankenhaus in Spaichingen hat Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher ausgelöst. Das Stadtoberhaupt war schriftlich an die Öffentlichkeit gegangen und informierte darüber, dass neben Tuttlingen auch der Krankenhausstandort Spaichingen rote Zahlen schreibt. Die Spaichinger Parteien reagieren mit differenzierten Aussagen. Kritik gab es vor allem dafür, die Debatte um Bestand und Zukunft der Klinik vom Zaun zu brechen, noch bevor das vom Kreistag in Auftrag gegebene Strukturgutachten vorliegt.

Hans Georg Schuhmacher begründet seinen Vorstoß mit der Sorge, dass bei einer weiteren negativen wirtschaftlichen Entwicklung in spätestens zwei Jahren über den Fortbestand des Standorts Spaichingen diskutiert werde. Auf Anfrage macht er deutlich: „Jahrelang ist um das Krankenhaus diskutiert worden. Seit Jahrzehnten steigen die Defizite. Wir müssen jetzt überlegen, wie wir die Klinik so aufstellen, dass wir sie am Leben erhalten und nicht jedes Jahr Defizite aus Steuermitteln ausgleichen müssen.“ Ein Ärztehaus direkt bei der Klinik hat für den Bürgermeister gleich mehrere Vorteile. So könnten die Ärzte den Operationssaal im Krankenhaus mit nutzen und dort Belegbetten haben. Dabei verweist er auf das Nachfolgeproblem in den Einzelpraxen in den nächsten drei bis fünf Jahren. Auch in diesem Zusammenhang sieht er ein Ärztehaus als Chance für die ärztliche Versorgung in Spaichingen.

Landrat Stefan Bär respektiert es, wenn der Bürgermeister der Standortgemeinde „seine Sicht der Dinge kund tut“. Gleichzeitig verweist er darauf, dass Schuhmacher Mitglied der entsprechenden Arbeitsgruppe ist und das Vorgehen mitgetragen habe. So wird es ein Auftaktgespräch mit allen Führungskräften des Klinikums geben. In der ersten Arbeitswoche im Januar folgt ein Zwischenbericht. Der Abschlussbericht soll bis Ende Februar kommen. Deutlich macht Bär: „Wir haben bewusst entschieden, den Prozess ergebnissoffen“ zu gestalten. Das Strukturgutachten soll zwei bis drei Handlungsempfehlungen bringen. Sich selber bezeichnet Bär „als großen Freund einer öffentlichen Trägerschaft“. Auch der Kreistag habe sich zum Versorgungsauftrag bekannt. Deutlich macht er aber auch:„Wir sollten uns die Zeit nehmen, die Lösung zu finden, die für den Kreis die Beste ist.“