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Viele Leutkircher OSK-Mitarbeiter wissen noch nicht, wo sie ab 1. Juli arbeiten werden

Leutkirch / Lesedauer: 2 min

Die eine Hälfte der Beschäftigten besetzt künftig Planstellen in Wangen und Bad Waldsee, die andere kommt in einen Personalpool
Veröffentlicht:10.06.2013, 19:50

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Kaum mehr drei Wochen, dann ist Schluss. Am 30. Juni schließen sich die Türen, das Leutkircher Krankenhaus wird von jenem Sonntag an Geschichte sein. Die Betten leer, die Patienten entlassen. Und das Personal? „Wir rechnen damit, dass zum Termin 1.Juli circa 50 Prozent der Mitarbeiter aus Leutkirch auf Planstellen in Wangen oder Bad Waldsee kommen“, sagt Winfried Leiprecht, Pressesprecher der Oberschwabenklinik (OSK) in Ravensburg auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung.

Die Leutkircher Mitarbeiter könnten sich auf entsprechende Stellen bewerben, die gezielt offen gehalten würden. Momentan, ergänzt der OSK-Sprecher, laufe das Auswahlverfahren für diese Arbeitsplätze, noch sei es nicht in allen Bereichen abgeschlossen. Will heißen, die Mitarbeiter wissen heute noch nicht, wo sie vom 1. Juli an arbeiten werden.

Das gilt erst recht für die anderen 50 Prozent der bisherigen Leutkircher OSK-Beschäftigten. Diese, räumt Leiprecht ein, hätten derzeit noch keine gesicherte Arbeitsstelle. „Sie kommen in einen Personalpool, der von einer Poolmanagerin verwaltet wird.“ Geplant sei, diese Mitarbeiter – in erster Linie Pflegekräfte – je nach Bedarf in anderen OSK-Kliniken einzusetzen, um dort angefallene Überstunden abzubauen. Neben Wangen und Bad Waldsee könne auch das Elisabethenkrankenhaus in Ravensburg als Einsatzort in Frage kommen. Derzeit werde über einen „Interessenausgleich“, sprich eine Zulage für diese Mitarbeiter verhandelt. Und: „Es sind alle darüber informiert, dass sie in den Pool kommen“, betont der OSK-Sprecher.

Immerhin: Einige Dienstgruppen wie Radiologie, Reinigung, Funktionsdienste und Sekretariate seien bereits jetzt in Bad Waldsee untergebracht. Zwei Mitarbeiter der Haustechnik würden vom Eigenbetrieb IKP des Landkreises übernommen, da die Haustechnik in Leutkirch weiter betreut werden müsse, und zwei Mitarbeiterinnen des Empfangsdienstes beschäftige ebenfalls die IKP im Rahmen einer sogenannten Arbeitnehmerüberlassung weiter, erklärt Leiprecht. Schließlich müsse auch der Empfangsdienst weitergeführt werden, das Haus stehe ab 1. Juli ja bekanntlich nicht leer.

Betroffen von der bevorstehenden Schließung des Leutkircher Krankenhauses sind 120 Beschäftigte – Ärzte, Pflegepersonal, Mitarbeiter der Verwaltung und der Funktionsdienste. Auf der Gehaltsliste der OSK erscheinen sie als 80 Vollkräfte, was sich mit einer Teilzeitquote von 50 Prozent erklärt, wie Leiprecht vorrechnet. Betriebsbedingte Kündigungen seien für den Fall ausgeschlossen, dass der Zukunftstarifvertrag zustande kommt, über den man derzeit mit der Gewerkschaft Verdi verhandle. Darin soll, wie berichtet, der Arbeitnehmerbeitrag zur Sanierung der angeschlagenen Oberschwabenklinik festgeschrieben werden. Wie viele Mitarbeiter aufgrund der Krankenhausschließung von sich aus gekündigt hätten, konnte Leiprecht am Montag nicht sagen.