"Lauter Ruf nach Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitswesen"
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Felix Dane, Leiter des KAS-Auslandbüros in Rio de Janeiro, geht davon aus, dass die Massendemonstrationen andauern werden. Er sieht einen Zusammenhang zwischen den Protesten, dem Wirtschaftswachstum und der hohen Steuereinnahmequote. „Es hat sehr viele Menschen gegeben, die jetzt aus der Armut gehoben wurden und Teil des Konsums geworden sind“, sagte der Brasilien-Experte am Freitag im Deutschlandfunk. Dadurch werde auch der Ruf nach weiteren Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitswesen sowie nach besseren Transportmöglichkeiten laut.
Diesen Defiziten stünden die Investitionen in Mega-Events gegenüber. „Die Frustration entlädt sich jetzt vor allem am Confed Cup, weil den Brasilianern dadurch bewusst wird, wie viel Geld in diese Spiele und wie wenig in die Bevölkerung oder Dienstleistungen für die Bevölkerung investiert wurde“, erklärte Dane.
Der Brasilien-Experte ist der Meinung, dass es keine schlechte Idee war, die Fußball-Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele in Brasilien auszurichten. Brasilien sei ein wachsender Gigant und habe das nötige Geld. Aber es „müssen Strukturen geschaffen werden, damit diese Bevölkerung sich frei entfalten und bessere Teilhabe an der Entwicklung Brasiliens haben kann“.