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Es gibt in Graubünden noch genügend Hebammen

Nach einer Geburt verbringen Mütter mit ihren Babys immer weniger Tage im Spital. Auch in Graubünden sinkt die durchschnittliche Spitalaufenthaltsdauer nach einer Geburt. Die Betreuung zu Hause gewinnt deshalb an Bedeutung.

Südostschweiz
12.06.13 - 18:50 Uhr

Chur. – Vor 20 Jahren lagen Mütter nach der Geburt ihres Kindes eine volle Woche im Spital. Heute würden sie bereits zwei bis drei Tage nach der Geburt aus dem Spital entlassen. Diese Fakten sind in der von Cornelia Märchy-Caduff, Grossrätin des Kreises Rhäzüns, am Mittwoch im Grossen Rat eingereichten Frage enthalten.

Märchy schreibt in ihren Ausführungen, dass die frühe Entlassung aus dem Spital mit dem neuen Abrechnungssystem Swiss DRG zusammenhänge. Früher hätten die Spitäler die Aufenthaltstage verrechnen können, heute würden Geburten pauschal vergütet.

Gemäss der Grossrätin aus Ems zählen deshalb viele Wöchnerinnen nach der Entlassung auf die fachkompetente Hilfe durch frei praktizierende Hebammen.

Gibt es einen Mangel an Hebammen?

Zu ihren Ausführungen stellte Märchy der Bündner Regierung drei Fragen. Zum einen wollte sie den durchschnittlichen Aufenthalt einer Wöchnerin in den Bündner Spitälern wissen. Zum anderen, ob es denn in allen Regionen des Kantons auch genügend qualifizierte Hebammen gebe. «Sind wegen den verkürzten Spitalaufenthalten der Wöchnerinnen neue Versorgungsmodelle in der Betreuung im häuslichen Bereich nötig?», dies die dritte Frage der Emserin.

Bestehende Angebote genügen

Regierungsrat Christian Rathgeb nahm am Mittwoch im Grossen Rat dazu Stellung. Gemäss seinen Aussagen war im Jahr 2012 eine Wöchnerin im Kanton Graubünden durchschnittlich 5,25 Tage im Spital. «Gesamtschweizerisch lag der Durchschnitt im Jahr 2011 bei 5,5 Tagen», so Rathgeb weiter.

Ein Mangel an qualifizierten Hebammen sei dem Amt für Gesundheit nicht bekannt, meinte der Regierungsrat weiter. Und auch für neue Versorgungsmodelle sieht der Bündner Gesundheitsminister keinen Anlass. «Die bestehenden Angebote genügen.» Grossrätin Märchy zeigte sich mit der Antwort zufrieden, bat jedoch, die Situation im Auge zu behalten. (pl)

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