Mühlenkreiskliniken setzen wirtschaftlichen Erfolgskurs fort Vom Sorgenkind zum Vorreiter / Erstmals Personalzuwachs Von Hartmut Nolte Minden (mt). Die Mühlkreiskreiskliniken (MKK) haben das Geschäftsjahr 2012 mit einem positiven Konzernergebnis von 2,4 Millionen Euro abgeschlossen. Das teilten gestern die Vorstände Dr. Matthias Bracht (Vorsitzender) und Dr. Olaf Bornemeier (Finanzen) der Presse mit. So nüchtern sich diese Zahl angesichts eines Umsatzes von 304 Millionen Euro (vier Millionen mehr als 2011) und einer Bilanzsumme von rund 400 Millionen Euro anhört, vergleicht man sie mit der Lage nur vier Jahre zuvor, liegen Welten dazwischen. Ende 2008, vor Beginn des Sanierungsprozesses, standen rund 29 Millionen Euro zu Buche - in roten Zahlen. 2009 war das Loch auf die Hälfte geschrumpft, 2010 fast die schwarze Null erreicht und 2011 ein positives Gesamtergebnis von 1,4 Millionen Euro.Auf 36 Millionen Euro wurde zu Beginn des Sanierungsprozesses das bis 2015 zu aktivierende Sanierungspotenzial geschätzt, 31,5 Millionen sind jetzt erreicht. Mit einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 17,1 Millionen Euro (Vorjahr 18,6 Millionen), was einer Rendite von sechs Prozent entspricht, bewege man sich in der Spitzengruppe kommunaler Krankenhäuser, sagte Bornemeier. Niedrig ist dagegen mit 1,3 Prozent die Eigenkapitalquote.8,1 Millionen Euro Zinsen wurden für den Neubau des JWK in Minden fällig. Der Schuldenstand des Unternehmens stieg von 217 auf 221 Millionen Euro, darin enthalten auch Neu-Investitionen in Rahden (Osttrakt), Auguste- Viktoria-Klinik (Operations- und Intensivbereich) und Endoskopie in Lübbecke.In diesem Jahr soll neben Rahden und einem Blockkraftheizwerk in Lübbecke der Ausbau der Geriatrie im Minden Schwerpunkt sein. Während die Zahl der stationär behandelten Patienten mit 73000 gleich blieb, stieg umgerechnet die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze um 25 auf 2868, die im Schnitt von 4300 Menschen besetzt wurden.Dass die MKK in der von schweren Finanzproblemen gebeutelten deutschen Krankenhauslandschaft (Bracht: "Jede vierte Klinik schreibt rote Zahlen, und die haben nicht die Belastung eines selbst finanzierten Großprojekts wie wir") gut dastehe, liege zum einen an den Beschäftigten (Bracht: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser Kapital"). Zum anderen sei daran auch der hohe Veränderungsdruck "schuld", der sich Ende 2008 aufgetan habe. "Da waren die Mühlenkreiskliniken fast am Ende, die Arbeitsfähigkeit gerade noch gegeben, die Liquidität gefährdet."Der Druck sei von allen angenommen worden, "auch vom Eigentümer, der sich gegen einige Einflüsterer für die öffentlich-rechtliche Form entschieden hat, das war keine Selbstverständlichkeit", ergänzte Bornemeier.Jetzt, gegen Ende des erfolgreichen Sanierungsprozesses sehen sich die MKK in einer Vorreiterrolle: "Was wir alle geschafft haben, haben andere noch vor sich", blicken Bracht und Bornemeier optimistisch in die Zukunft.

Mühlenkreiskliniken setzen wirtschaftlichen Erfolgskurs fort

Minden (mt). Die Mühlkreiskreiskliniken (MKK) haben das Geschäftsjahr 2012 mit einem positiven Konzernergebnis von 2,4 Millionen Euro abgeschlossen. Das teilten gestern die Vorstände Dr. Matthias Bracht (Vorsitzender) und Dr. Olaf Bornemeier (Finanzen) der Presse mit.

Herz und Hirn der Mühlenkreiskliniken: Das Johannes Wesling Klinikum aus der Vogelperspektive. - © Luftbild: Edwin Dodd
Herz und Hirn der Mühlenkreiskliniken: Das Johannes Wesling Klinikum aus der Vogelperspektive. - © Luftbild: Edwin Dodd

So nüchtern sich diese Zahl angesichts eines Umsatzes von 304 Millionen Euro (vier Millionen mehr als 2011) und einer Bilanzsumme von rund 400 Millionen Euro anhört, vergleicht man sie mit der Lage nur vier Jahre zuvor, liegen Welten dazwischen. Ende 2008, vor Beginn des Sanierungsprozesses, standen rund 29 Millionen Euro zu Buche - in roten Zahlen. 2009 war das Loch auf die Hälfte geschrumpft, 2010 fast die schwarze Null erreicht und 2011 ein positives Gesamtergebnis von 1,4 Millionen Euro.

Auf 36 Millionen Euro wurde zu Beginn des Sanierungsprozesses das bis 2015 zu aktivierende Sanierungspotenzial geschätzt, 31,5 Millionen sind jetzt erreicht. Mit einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 17,1 Millionen Euro (Vorjahr 18,6 Millionen), was einer Rendite von sechs Prozent entspricht, bewege man sich in der Spitzengruppe kommunaler Krankenhäuser, sagte Bornemeier. Niedrig ist dagegen mit 1,3 Prozent die Eigenkapitalquote.

8,1 Millionen Euro Zinsen wurden für den Neubau des JWK in Minden fällig. Der Schuldenstand des Unternehmens stieg von 217 auf 221 Millionen Euro, darin enthalten auch Neu-Investitionen in Rahden (Osttrakt), Auguste- Viktoria-Klinik (Operations- und Intensivbereich) und Endoskopie in Lübbecke.

In diesem Jahr soll neben Rahden und einem Blockkraftheizwerk in Lübbecke der Ausbau der Geriatrie im Minden Schwerpunkt sein. Während die Zahl der stationär behandelten Patienten mit 73000 gleich blieb, stieg umgerechnet die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze um 25 auf 2868, die im Schnitt von 4300 Menschen besetzt wurden.

Dass die MKK in der von schweren Finanzproblemen gebeutelten deutschen Krankenhauslandschaft (Bracht: "Jede vierte Klinik schreibt rote Zahlen, und die haben nicht die Belastung eines selbst finanzierten Großprojekts wie wir") gut dastehe, liege zum einen an den Beschäftigten (Bracht: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser Kapital"). Zum anderen sei daran auch der hohe Veränderungsdruck "schuld", der sich Ende 2008 aufgetan habe. "Da waren die Mühlenkreiskliniken fast am Ende, die Arbeitsfähigkeit gerade noch gegeben, die Liquidität gefährdet."

Der Druck sei von allen angenommen worden, "auch vom Eigentümer, der sich gegen einige Einflüsterer für die öffentlich-rechtliche Form entschieden hat, das war keine Selbstverständlichkeit", ergänzte Bornemeier.

Jetzt, gegen Ende des erfolgreichen Sanierungsprozesses sehen sich die MKK in einer Vorreiterrolle: "Was wir alle geschafft haben, haben andere noch vor sich", blicken Bracht und Bornemeier optimistisch in die Zukunft.

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