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Festakt

„Das ist die modernste Klinik Deutschlands“

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Bei der Einweihung des Klinikums Schwarzwald-Baar erhält das 263-Millionen-Euro-Projekt in VS viel Lob
Veröffentlicht:07.07.2013, 21:10

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Mit einem feierlichen Festakt ist das Schwarzwald-Baar-Klinikum zwischen Schwenningen und Villingen feierlich eingeweiht worden.

Rolf Schmid , der Klinik-Geschäftsführer, staunte über sich selber. „Im Nachhinein frage ich mich, wie wir das geschafft haben“, sagte er. „Es ging oft an die Grenzen des Machbaren, manchmal darüber.“ Was er und seine Mitarbeiter vollbracht hatten, machten die Redner des fast zweistündigen Festakts am Samstagnachmittag vor 500 geladenen Gästen deutlich.

„Wir sind in zahlreichen Bereichen eine Vorzeige-Klinik für ganz Deutschland“, konstatierte Ulrich Fink , der Ärztliche Direktor.

Rupert Kubon, Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen, erinnerte noch einmal an die Anfänge zu Beginn des Jahrtausends: Die Stadt mit ihren beiden Krankenhäusern in Villingen und Schwenningen und der Landkreis mit dem Kreiskrankenhaus in Donaueschingen als Zentrale pochten jeweils auf ihre Vorrechte. Der damalige Oberbürgermeister Manfred Matusza ( CDU ) strebte eine Privatisierung an.

Doch dann rauften sich Matuszas Nachfolger Kubon (SPD) und Landrat Karl Heim (parteilos) zusammen, und das Abenteuer begann. „Es waren manchmal schmerzvolle, letztlich aber zukunftsfeste Entscheidungen“, erklärte Landrat Sven Hinterseh. Von ursprünglich sechs Standorten sind zwei übrig geblieben: das neue Haus und Donaueschingen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann erklärte: „Sie haben das große Los gezogen.“ Er attestierte den Verantwortlichen, „vorausschauende und mutige Entscheidungen“ gefällt und sich gegen den Trend zur Privatisierung gestemmt zu haben. Das stelle auch „etwas Symbolisches dar – weg von der Kirchturmspolitik“. Nur so sei künftig „bezahlbare Spitzenmedizin“ möglich. „Es wird nicht mehr in jeder großen Stadt ein Krankenhaus möglich sein“, erklärte der Ministerpräsident. Er bezeichnete es als „alarmierend“, wenn 60 Prozent der Krankenhäuser rote Zahlen schreiben. Villingen-Schwenningen habe etwas „Vorbildliches“ zustande gebracht, und mit dem neuen Haus bestehe auch die Hoffnung, dass die beiden Stadtteile näher zusammenrückten.

Der Ministerpräsident versicherte, der ländliche Raum sei der grün-roten Landesregierung ein Herzensanliegen, hier müsse es „einigermaßen gleiche Standards“ geben.

Architekt: ein „Jahrhundertwerk“

Architekt Guido Meßthaler konnte seine Freude über das gelungene Werk kaum bändigen. Er sprach von einem „Jahrhundertwerk“. Er habe schon viele Kliniken gebaut, aber diese hier sei einzigartig, allein wegen des Standorts auf einer Anhöhe zwischen den beiden Stadtteilen Villingen und Schwenningen. „Mit diesem grandiosen Blick, den es sonst nirgendwo gibt, werden ihre Patienten noch schneller gesund“, sagte Meßthaler. Er und seine Kollegen hätten „ein Krankenhaus des Lichts mit Rundumsicht“ gebaut und darauf geachtet, „dass es betriebsorganisatorisch optimal strukturiert ist“. Ausdrücklich lobte der Architekt den Geschäftsführer Schmid. „Er ist der einzige, den ich kenne, der ein Krankenhaus erfolgreich leitet und dann auch noch einen Neubau in Angriff nimmt“ – und das mit nur einem Mitarbeiter mehr, der eingestellt worden sei.

Christa Dietel, die Leitende Pflegedirektorin, betonte die Funktionalität des neuen Klinikums. „Es ist das derzeit modernste Krankenhaus Deutschlands.“

Professor Fink bestätigte das. Alles was man vor zwölf Jahren kaum zu träumen gewagt habe, sei Wirklichkeit geworden. „Heute ist ein großer Tag“, sagte der Ärztliche Direktor.

Das VS-Jazz-Quartett umrahmte die Feier mit Musik, die zum leichten Stil des neuen Hauses passte. Die Gäste stimmten bei den anschließenden Rundgängen in das überschäumende Lob ein.

In zwei Wochen folgt der Umzug. Dann geht das Schwarzwald-Baar-Klinikum in Betrieb.