Trotz Alexianer-Übernahme: Krankenhaus-Jobs bleiben

Die Alexianer wollen in St. Tönis eine Spezialstation für Demenz einrichten.

Tönisvorst. „Ja, die Alexianer wollen unser Krankenhaus übernehmen.“ Am Donnerstag bestätigte Bürgermeister Thomas Goßen die Nachricht, die er am Morgen bereits in der WZ gelesen hatte. „Aber“, so schränkte er ein, „es gibt noch keinen Vertrag, der unterschrieben ist.“ Allerdings gibt es eine Absichtserklärung beider Seiten.

Wichtig seien ihm und Uwe Leuchtenberg (SPD) — beide haben die Verhandlungen maßgeblich geführt — dass das Haus „Ansprechpartner vor Ort“ bleibe. „Das haben wir in den Vergangenheit immer wieder betont.“ Für künftige Patienten bedeutet das, dass die Grundversorgung gewährleistet ist. Unangetastet bleibt das Notarztsystem. „Es ist etabliert und hat eine gute Zukunft“, so Goßen.

Mindestens genauso wichtig sei den Verhandlungsführern gewesen, dass die 480 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Hier ist die Absichtserklärung sehr eindeutig. Sämtliche Arbeitsverhältnisse blieben unverändert bestehen und würden fortgeführt, heiß es in der Vereinbarung. „Die Alexianer GmbH verpflichtet sich, sowohl Krankenhaus-Betrieb wie Notarztsystem bis mindestens 2020 zu gewährleisten“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung beider Seiten. Tönisvorst werde künftig „Zentrum für Altersmedizin“ sein. Folgerichtig: Außer, dass der Krefelder Träger die Innere Medizin und auch die Chirurgie erhalten wird, ist der Aufbau einer Spezialstation für Demenz vorgesehen.

Eines ist wohl aber auch schon klar: Beide Altenheime, sowohl in Vorst wie in St. Tönis, werden von den Alexianern übernommen. Was bedeutet, dass die Stadt nicht mehr in der finanziellen Verantwortung steht. „Die Alexianer GmbH übernimmt alle Gesellschafteranteile und damit alle Geschäftsfelder der Antoniuszentrum GmbH“, heißt es in der Erklärung vom Nachmittag. Die Alexianer seien bereit, „am Standort Tönisvorst in die Zukunftsfähigkeit des Krankenhausbereichs zu investieren“, heißt es im letzten Punkt des Papiers.

Wann soll das Ganze in Kraft treten? Dazu könne man derzeit keine Aussage treffen, sagt Bürgermeister. Im deutschen Gesundheitswesen sind die Alexianer schon eine „Hausnummer“: Sie beschäftigen rund 11 300 Mitarbeiter in 180 Einrichtungen.

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