Emmerich Pro Homine will Gelderns Krankenhaus

Emmerich · Die Krankenhaus-Holding Pro Homine möchte das Gelderner St.-Clemens-Hospital übernehmen. Zum Verbund gehören unter anderem das Weseler Marienhospital, das Emmericher Willibrord-Spital und das Reeser Agnes-Heim.

Die Holding Pro Homine befindet sich auf Wachstumskurs. Wie die RP exklusiv erfahren hat, möchte der Krankenhausverbund das Gelderner St.-Clemens-Hospital mit Darm-, Bauch- und Alterstraumatologiezentrum übernehmen.

Das bestätigt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer der Holding, auf Anfrage: "Es finden Gespräche statt." Mehr wollte er dazu nicht sagen. Hütte ist seit Oktober 2012 im Amt und bricht jetzt in den Urlaub auf.

Fest steht: Im Gelderner Krankenhaus gab es offenbar schon eine Versammlung, auf der die Mitarbeiter über die geplante Übernahme informiert worden sind. Offiziell bestätigt wurde das von der Cusanus Trägergesellschaft Trier (CTT), die das St.-Clemens-Hospital seit 1988 betreibt, noch nicht.

Die CTT ist wie die Holding Pro Homine ein kirchlicher Träger von Krankenhäusern, Reha-Fachkliniken, Altenhilfeeinrichtungen und einer Jugendhilfeeinrichtung. Insgesamt gehören dem Verbund 32 Einrichtungen mit fast 5000 Mitarbeitern in drei Bundesländern an, wobei der Schwerpunkt nach eigenen Angaben in Rheinland-Pfalz und im Saarland liegt. In NRW betreibt die CTT allein das St.-Clemens-Hospital in Geldern, die Gelderland Klinik (Fachklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie) sowie das Medizinische Versorgungszentrum und das Gesundheitszentrum Geldern.

Auf der Standortkarte des CTT, die im Internet veröffentlicht ist (www.cusanus-traegergesellschaft-trier.de/einrichtungen), befinden sich die vier niederrheinischen Einrichtungen also allein auf weiter Flur.

Die Holding Pro Homine hingegen, gegründet vor genau zehn Jahren durch den Verein Marien-Hospital in Wesel und die Stiftung Willibrordus Emmerich, ist ein leistungsfähiger Verbund. Das Marien-Hospital in Wesel zum Beispiel gehört zu jenen Krankenhäusern in Deutschland, die schwarze Zahlen schreiben. 2012 verzeichnete das Krankenhaus 19 661 Patienten. Dieses Jahr wird die Marke 20 000 angepeilt. Auch das Willibrord-Spital steht gut da.

Bisher war Pro Homine ausschließlich auf der rechten Rheinseite am Niederrhein tätig. Insgesamt gehören dem Verbund zwei Krankenhäuser an drei Standorten, neun Senioreneinrichtungen, vier Reha- und Gesundheitszentren, eine Fachklinik für Suchtkranke und zwei Dienstleistungsgesellschaften an.

Mit mehr als 2700 Mitarbeitern in Wesel, Emmerich und Rees gehört Pro Homine zudem zu den größten Arbeitgebern in der Region. Nach eigenen Angaben ist die Holding für weitere Gesellschafter offen. Mit der Übernahme in Geldern würde die Holding also erstmals auch auf der linken Rheinseite tätig werden. Dort sind bisher die Verbünde CTT und KKiKK (Katholische Kliniken im Kreis Kleve) aktiv.

(RP)
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