Krankenhaus-Check Remscheid Gute Noten für Fabricius, Sana an letzter Stelle in NRW

Remscheid · Einer Studie der Krankenkassen Barmer GEK und AOK zufolge zählt die Fabricius-Klinik in Remscheid zu den 20 Prozent der besten Krankenhäuser in NRW. Das Remscheider Sana-Klinikum fällt unter 147 Krankenhäusern auf den letzten Platz.

 Die beiden Remscheider Krankenhäuser, das Sana-Klinikum an der Burger Straße und die Fabricius-Klinik (Bild) an der Brüderstraße, werden von den Patienten sehr unterschiedlich bewertet.

Die beiden Remscheider Krankenhäuser, das Sana-Klinikum an der Burger Straße und die Fabricius-Klinik (Bild) an der Brüderstraße, werden von den Patienten sehr unterschiedlich bewertet.

Foto: Moll

Ihr Eindruck ist nachhaltig, denn sie waren für mindestens zwei Nächte im Krankenhaus. Ihr Eindruck ist noch frisch, denn ihre Entlassung aus dem Krankenhaus ist gerade mal zwei bis acht Wochen her: 706.000 Patienten haben die Krankenkassen AOK und Barmer GEK zu ihren Erfahrungen befragt, die sie während eines Krankenhausaufenthaltes gemacht haben. Auch 747 Patienten des Remscheider Sana-Klinikums und 100 Patienten der Fabricius-Klinik beantworteten die 15 Fragen.

 Die beiden Remscheider Krankenhäuser, das Sana-Klinikum an der Burger Straße (Bild) und die Fabricius-Klinik an der Brüderstraße, werden von den Patienten sehr unterschiedlich bewertet.

Die beiden Remscheider Krankenhäuser, das Sana-Klinikum an der Burger Straße (Bild) und die Fabricius-Klinik an der Brüderstraße, werden von den Patienten sehr unterschiedlich bewertet.

Foto: Moll

Ergebnis: Während die Patienten der Fabricius-Klinik ein wohlwollendes Attest ausstellen und sie damit zu den 14 besten in Nordrhein-Westfalen gehört, landet das Remscheider Sana-Klinikum unter den 147 aufgeführten Krankenhäusern auf dem letzten Platz — und das in allen vier abgefragten Kategorien. Bewertet wurden die Bereiche "Ärztliche Versorgung", "Organisation und Service", "Pflegerische Betreuung" und "Weiterempfehlung".

So lautete etwa eine Frage "Mussten Sie während Ihres Krankenhausaufenthaltes häufig warten?", eine andere "Würden Sie dieses Krankenhaus Ihrem besten Freund weiterempfehlen?". Auch nach der Essensversorgung und Sauberkeit wurde gefragt. In all diesen Bereichen schneiden auch das Krankenhaus Wermelskirchen und das jetzige Sana-Krankenhaus Radevormwald (vormals Johanniter) mit besseren Noten ab.

Beispiel: Beim Thema "Ärztliche Versorgung" erreicht Fabricius mit einem Wert von 87 eine gute "Zwei", ebenso die Krankenhäuser in Rade (82) und Wermelskirchen (86). In Remscheid liegt der Wert bei 73 und bewegt sich damit zwischen zwei und drei. Die anderen Bereiche tendieren mit Werten zwischen 63 und 69 nur noch zur Note drei, während sie bei Fabricius sowie in den Krankenhäusern Rade und Wermelskirchen ebenfalls über 80 liegen.

Bei der Belegschaft der Fabricius-Klinik herrschte am Donnerstag Freude über das gute Ergebnis. Nach Auskunft von Geschäftsführer Dieter Uhr kam die Bewertung nicht ganz überraschend. Auch in den Rankings zuvor habe die Fabricius-Klinik ähnlich positiv abgeschnitten. "Wir können uns auf dem Markt nur halten, wenn wir verstärkt auf Qualität und Zufriedenheit der Patienten achten", sagte Uhr. Er räumte ein, dass es ein kleines Haus etwas leichter habe als ein großes, sich um die Patienten individuell zu kümmern. Die Fabricius-Klinik verfügt über 90 stationäre Betten und zehn Tagespflegeplätze. Eine Notfallchirurgie wie am Sana-Klinikum gibt es an der Brüderstraße nicht.

Oliver Bredel, Geschäftsführer des Sana-Klinikums Remscheid, veröffentlichte eine schriftliche Stellungnahme. "Wir haben die Studie zur Kenntnis genommen und sind über das Abschneiden unseres Klinikums sehr überrascht. Unsere eigenen, regelmäßigen Patientenbefragungen ergeben ein deutlich differenzierteres Bild", heißt es in der gestern Abend veröffentlichten Pressemitteilung. Und weiter: "Selbstverständlich werden wir die Fragen und Antworten aus der Studie einer genauen Analyse unterziehen. Ziel muss es sein, die Abweichungen zwischen den externen Ergebnissen und den eigenen Untersuchungen transparent zu machen. Es gehört zu unserem Grundverständnis, Kritik anzunehmen, und wir werden in diesem konkreten Fall prüfen, wo wir uns verbessern sollten. Auch wenn uns ein kritisches Zeugnis ausgestellt wird, halten wir diese Befragungen und die Veröffentlichung der Ergebnisse für wichtig und im Sinne der Patienten." Für weitere Nachfragen war Bredel nicht zu erreichen.

(RP)
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