Umfassende Erneuerung der St.Galler Spitäler

ST.GALLEN. Die neun kantonalen Spitäler in St.Gallen, Rorschach, Flawil, Wil, Wattwil, Uznach, Walenstadt, Grabs und Altstätten sollen für 930 Millionen Franken erneuert werden. Die Regierung wird im Herbst eine Vorlage präsentieren. Ende 2014 kommen die Spitalbauten vors Volk.

Drucken
Das Spital Wattwil und die acht weiteren Spitäler des Kantons St.Gallen werden erneuert. (Bild: Urs Bucher)

Das Spital Wattwil und die acht weiteren Spitäler des Kantons St.Gallen werden erneuert. (Bild: Urs Bucher)

Gesundheitsdirektorin Heidi Hanselmann sprach am Mittwoch an einer Medienkonferenz in St.Gallen von einem Generationenprojekt: «Wir investieren für die nächsten 35 Jahre.» Nach einem 15 Jahre dauernden Moratorium bei den Spitalinvestitionen gebe es Nachholbedarf.

Im Herbst will die Regierung die Bauprojekte im Umfang von voraussichtlich 930,6 Mio. Franken als Gesamtpaket vorstellen. Die Beratung im Kantonsrat ist für Anfang 2014 geplant, eine kantonale Volksabstimmung für November 2014. Läuft alles nach Plan, werden die Projekte ab Mitte 2016 realisiert.

Keine Spitalschliessungen
An den neun Spitalstandorten will die Regierung festhalten. Mit einer Schliessung − zum Beispiel des Spitals Altstätten − würde nicht gespart, sagte Hanselmann. Die kleineren Spitäler, zu denen auch Altstätten gehört, arbeiten nämlich kostengünstiger als etwa das Kantonsspital St.Gallen.

Baudirektor Willi Haag räumte ein, die Modernisierung der Spitalinfrastruktur sei teuer. Die Gebäude seien aber 50 bis 60 Jahre alt, und des brauche neue und grössere Spitalbauten. Dazu gehört auch ein neues Ostschweizer Kinderspital auf dem Areal des Kantonsspitals St.Gallen.

Trotz «Moratorium» 465 Millionen investiert
Haag relativierte das immer wieder erwähnte «Moratorium» der letzten 15 Jahre: Seit 1997 habe der Kanton trotz dem «Moratorium» 465 Millionen Franken in die rund 100 Spitalbauten an den neun Standorten investiert. Wichtig sei auch, die Spitalinvestitionen vom aktuellen Sparpaket des Kantons zu trennen.

Die Regierung wird die «Bauprojekte zur Gesundheitsversorgung im Kanton St.Gallen» in zwei Botschaften vorlegen: Eine umfasst die Bauprojekte am Kantonsspital St.Gallen sowie in Altstätten, Grabs, Uznach und Wattwil. Die zweite gilt dem neuen Ostschweizer Kinderspital, dessen Trägerschaft eine Stiftung ist.

Die kantonalen Spitäler sind nach dem Modell «Quadriga» (Vierspänner) organisiert: St.Gallen, Rorschach und Flawil bilden eine Spitalregion, Wil und Wattwil eine zweite, das Spital Linth in Uznach die dritte; zur vierten Region gehören Altstätten, Grabs und Walenstadt. Die Spitäler beschäftigen total 7400 Mitarbeitende. (sda)