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Schließung des Krankenhaus Isny: „Man gibt uns gar keine Chance“

Isny / Lesedauer: 2 min

Hechelmann und Grübler reagieren auf die Aussagen Luchas zur Klinik-Schließung
Veröffentlicht:16.08.2013, 10:20

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Im Disput um das Urteil zur Schließung des Isnyer Krankenhauses am Ravensburger Landgericht vom 1. August haben sich nun auch die beiden Vorsitzenden des Fördervereins zum Erhalt des Isnyer Krankenhauses, Dieter Hechelmann und Gerald Grübler, zu Wort gemeldet. In einem Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung reagierten die Allgäuer auf die Stellungnahme des Grünen-Landtagsabgeordneten Manne Lucha (die SZ berichtete). Vor allem Luchas Feststellung, ein 19-Betten-Haus sei nicht wirtschaftlich zu betreiben, stieß Hechelmann und Grübler bitter auf.

„Da kommt einem die Galle hoch“, machte Vorsitzender Hechelmann seinem Unmut Luft. Noch unter der Leitung der früheren OSK-Chefin, Elizabeth Harrison, sei die Reduzierung auf 19 Betten beschlossen worden, um die bereits damals angedrohte Schließung der Isnyer Klinik abzuwenden, klärte der 71-Jährige auf. „Wir haben damals der Geschäftsführung vertraut. Nun wird uns das von Lucha zum Vorwurf gemacht.“ Der Grünen-Politiker habe schlecht recherchiert und „in den Tag reingschwätzt“, echauffierte sich der Isnyer.

Im Sinne der Gesundheitsversorgung im Landkreis „haben wir immer mit offenem Visier“ verhandelt, ergänzte Stellvertreter Grübler. Zwischenzeitlich fühle sich der NTA-Chef von Landrat Kurt Widmaier „veräppelt“. Denn noch im Jahr 2008 habe dieser ein Konzept zur „Machbarkeit einer Dezentralisierung“ vorgelegt und vertreten, das nun ad absurdum geführt werde. Hechelmann legt nach: „Ich bin maßlos darüber enttäuscht, dass uns die OSK-Geschäftsführung in den Rücken gefallen ist.“

Für den Sinneswandel seines ehemaligen Kreistagskollegen Lucha hat der stellvertretende Isnyer Bürgermeister dagegen überhaupt kein Verständnis mehr. Als zugänglich, korrekt und sich für die Belange der kleinen Kliniken oder Betriebe einsetzend, hatte Hechelmann Manne Lucha bisher kennengelernt. „Er hat sich total geändert in seiner Einstellung.“ Bestehende Gräben zwischen dem Allgäu und dem Schussental habe der Landtagsabgeordnete durch seine Aussagen nun „enorm vertieft“.

„Wir werden schlecht gerechnet von einer OSK-Geschäftsführung, die selber ihr Geschäft nicht im Griff hat“, ist sich Grübler sicher. Denn es gebe durchaus gute Mediziner sowie private Klinikbetreiber, die Interesse am Fortbestand einer Isnyer Klinik hätten. „Man gibt uns aber gar keine Chance.“ Isny sei im Überlebenskampf der OSK lediglich ein Nebenkriegsschauplatz, um vom eigentlichen Schlachtfeld abzulenken, formulierte der Fördervereinsstellvertreter. Traurig sei die ganze Situation in erster Linie aus Sicht der Mitarbeiter. Diese leisteten Hervorragendes: „Den Mitarbeitern des Isnyer Krankenhauses gehen die Patienten vor. Das verdient Respekt.“