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Spital Burgdorf: Sanierung kostet neu 145 Millionen Franken

So plant Regionalspital Emmental (RSE) AG den Umbau und die Sanierung des Burgdorfer Spitals.

Die Regionalspital Emmental (RSE) AG gab am Mittwoch bekannt, Ende Jahr wolle sie mit den Bauarbeiten am Spital Burgdorf beginnen. «In Kürze» werde das Baugesuch eingereicht, heisst es in einer Mitteilung der Betreiberin des Spitals. War 2011 noch von 47 Millionen die Rede und letztes Jahr von 100 Millionen, soll die Gesamtsanierung nun 145 Millionen Franken kosten.

Die hohe Investition begründet die RSE AG mit der guten Nachfrage nach medizinischen Leistungen und Pflege in Burgdorf, dem Bevölkerungswachstum sowie aufgestautem Unterhaltsbedarf. Laut dem Direktor der RSE AG, Adrian Schmitter, ist das Emmental bezüglich Spitalbetten unterversorgt.

Zu wenig Spitalbetten

Im Emmental gebe es nur 1,5 Spitalbetten pro 1000 Einwohner, in der Stadt Bern 5,2. Gesamtschweizerisch kämen auf 1000 Einwohner 3,2 Betten. Das Spital Burgdorf könne heute bei einer Bettenbelegung von 97 Prozent nicht immer alle Patienten aufnehmen.

Auf Anfrage sagte Schmitter, 2011 habe der Kanton eine Summe vorgegeben, und nach diesen 47 Millionen Franken habe die RSE AG dann das Bauprojekt ausgerichtet. Nach der Ablehnung dieses Betrags durch den Kanton habe die RSE AG den Gesamtbedarf neu berechnet und sei auf die 100 Millionen gekommen.

Nach wie vor betrügen heute die reinen Baukosten 100 Millionen Franken. Bei den übrigen 45 Millionen gehe es um Unterhaltskosten bis 2020, die einberechnet werden müssten, und um Investitionen in Geräte.

Erweiterung in fünf Etappen

Die RSE AG will das Burgdorfer Spital in fünf Etappen erneuern. Zuerst wird ein Neubau Psychiatrie mit 40 Betten hinter das heutige Spitalgebäude gestellt. Zudem wird ein neues Parkhaus mit 290 Plätzen gebaut.

Darauf folgt der Bau eines neuen Querriegels, der Umbau des Behandlungstrakts im ersten Untergeschoss des Bettenhauses und schliesslich der Umbau und die Erweiterung dieses Gebäudes. Gebaut wird bei laufendem Spitalbetrieb.

Privat finanziert

Wie die RSE AG schon im vergangenen September bekanntgegeben hatte, will sie das gesamte Bauvorhaben privat finanzieren. Die kantonale Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) hatte im Frühling 2011 entschieden, aus dem Spitalinvestitionsfonds kein Geld zur Verfügung zu stellen.

Die Wirtschaftlichkeit des Bauvorhabens schien der GEF nicht ausreichend. Damals wurden die Kosten eben noch mit 47 Millionen Franken angegeben.

Banken stellen Geld bereit

Ein Konsortium aus mehreren Banken soll den Grossteil der 145 Millionen Franken bereitstellen. Die RSE muss jedoch einen substanziellen Teil der Kosten selber aufbringen. «Das Spital muss also kostengünstig und effizient wirtschaften», sagt Schmitter laut der Medienmitteilung. Über die Höhe des Anteils des Fremdkapitals wird noch verhandelt.

RSE-Verwaltungsratspräsidentin Eva Jaisli sagte laut der Mitteilung, es gebe interne und externe Risiken, die nicht abschliessend kalkulierbar seien. Die Sanierung sei aber nötig, damit die RSE auch in Zukunft ihren Versorgungsauftrag optimal erfüllen könne.

Laut der RSE AG wird in Burgdorf erstmals im Kanton Bern ein der öffentlichen Hand gehörendes Spital mit einer privaten Finanzierung erweitert und saniert.

Gebaut wird auch in Langnau

Die RSE AG mit einem Jahresumsatz von 137,6 Millionen Franken und rund 1000 Angestellen in zirka 680 Vollzeitstellen betreibt auch in Langnau ein Spital. Auch dort wurde und wird gebaut: Im Mai ist das sanierte Bettenhochhaus 1 eingeweiht worden. In einer zweiten Phase ist ein Ausbau des Angebots im Bettenhaus 2 geplant.

Die RSE AG betreute 2012 etwa 8700 Patienten stationär und schrieb einen Gewinn von rund 1,1 Millionen Franken.

SDA/tag