Die gesetzlichen Krankenkassen haben im ersten Halbjahr einen Überschuss von mehr als 1,2 Milliarden Euro erzielt.
Damit wären die Rücklagen im Gesundheitssystem bei Gesundheitsfonds und Krankenkassen Ende Juni auf 29 Milliarden Euro gestiegen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) unter Berufung auf Berechnungen der Kassenverbände.
Verglichen mit dem ersten Quartal, stieg der Überschuss der Kassen demnach um 50 Prozent. Dennoch hat er sich insgesamt im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum halbiert.
Hoher Überschuss bei AOK
Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) erzielten laut „FAZ“ ein Plus von 600 Millionen Euro. Das sei halb so viel wie noch im Vorquartal. Grund seien die gestiegenen Ausgaben. Die Kassen fürchten, dass sich dieser Trend verschärft und es bereits im dritten Quartal keinen Überschuss mehr geben wird.
Die Betriebskrankenkassen kommen auf ein Plus von 200 Millionen Euro, die Innungskrankenkassen auf 150 Millionen Euro und die Knappschaft auf 77 Millionen Euro.
Trotz der Erfolgsmeldungen denkt Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) über eine weitreichende Reform nach. So erwägt er, die privaten Krankenkassen grundsätzlich für alle Bürger zu öffnen – und eine Mitgliedschaft nicht mehr nur Besserverdienenden zu ermöglichen.