Comparis kritisiert Kantone

Der Wettbewerb unter den Spitälern spielt laut dem Internetvergleichsdienst Comparis nicht wie gewünscht. Etliche Kantone griffen immer noch stark in den Markt ein.

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(sda) Eine im Auftrag des Internetvergleichsdiensts Comparis erstellte Studie zeigt, dass sich viele Kantone weiterhin in den Wettbewerb zwischen den Spitälern einmischen. Dieser «Spitalprotektionismus» komme den Steuer- und Prämienzahler teuer zu stehen.

Gegen Idee des Gesetzgebers

«Mit versteckten Subventionen und Eingriffen in die unternehmerische Freiheit der Kliniken verzerren einige Kantone den Spitalwettbewerb», ist das Fazit der Studienleiter. Solcher Protektionismus widerspreche dem Willen des Gesetzgebers und verursache hohe Kosten.

Längerfristig gehe eine solche Politik zulasten einer optimalen Spitalversorgung. Es komme zu einer Überversorgung, deren Kosten letztlich die Steuer- und Prämienzahler berappten. Laut der Studie nutzen viele Kantone auch nach Einführung der Fallpauschalen ihren Spielraum in der Gestaltung der Spitalversorgung.

Grosse kantonale Unterschiede

Die Regulierung falle von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich aus. Am stärksten griffen die Kantone St. Gallen, Genf und Appenzell Innerrhoden in den Wettbewerb ein, teilte Comparis am Mittwoch mit. Zürich und Schwyz hingegen förderten den Wettbewerb am konsequentesten.

«Der regionale Spitalprotektionismus ist trotz freier Spitalwahl noch nicht ausgemerzt», so liess sich Felix Schneuwly, Krankenkassenexperte von Comparis, im Communiqué zitieren. Nicht alle Kantone setzten die neue Spitalfinanzierung gemäss Krankenversicherungsgesetz (KVG) tatsächlich um.

Index ermittelt

Die Autoren der Studie «Spitalversorgung im Spannungsfeld der kantonalen Spitalpolitik» ermittelten für jeden Kanton einen Regulierungsindex, der Auskunft über die Wettbewerbsfreundlichkeit im Spitalwesen gibt.

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