Nordenham/Bad Neustadt/Berlin - Die Wesermarsch-Klinik in Nordenham gehört zu den 43 von 54 Krankenhäusern der Rhön-Klinikum AG in Deutschland, die Rhön an die Tochtergesellschaft Helios des Gesundheitskonzerns Fresenius verkauft.

Das hat am Freitag Rhön-Pressesprecher Hans-Jürgen Heck auf Anfrage der NWZ  bestätigt. Er fügte allerdings hinzu, dass es noch Änderungen geben könne. Der mit Helios abgeschlossene Kaufvertrag solle bis zum 31. Dezember umgesetzt werden.

Der Sprecher des in Bad Neustadt an der Saale ansässigen Rhön-Konzerns verwies auf Nachfrage der NWZ  ohne nähere Erläuterung auf „Zustimmungserfordernisse und gegebenenfalls Verpflichtungen aus den Kaufverträgen“, die zu berücksichtigen seien. „Ob der Klinikstandort Nordenham davon betroffen ist, lässt sich aktuell nicht vollständig beantworten“, so Hans-Jürgen Heck, „wir bitten um Verständnis.“

Dieser Vorbehalt für Nordenham geht über das hinaus, was für den Verkauf aller 43 Kliniken gilt: Das Bundeskartellamt muss zustimmen.

„Es ist noch zu früh, Näheres zu sagen“, teilte auf Anfrage Helios-Sprecherin Ulrike Grönefeld (Berlin) mit. Mit der Übernahme der 43 Rhön-Krankenhäuser wächst Helios auf 117 Kliniken, beschäftigt insgesamt etwa 70 000 Mitarbeiter und wird der größte Klinikbetreiber Europas.


Die Verhandlungen von Rhön als Betreiber der Wesermarsch-Klinik in Nordenham über eine Kooperation mit der katholischen Hospitalgesellschaft Jade-Weser, die Trägerin des St.-Bernhard-Hospitals in Brake ist, werden weitergeführt. „Gegebenenfalls wird der neue Gesellschafter ab einem Zeitpunkt die Verhandlungen mit begleiten oder unterstützen“, teilte Hans-Jürgen Heck mit.

Die Gesprächsrunde am kommenden Montag im Sozialministerium in Hannover werde wie vereinbart stattfinden. Dies sei am Freitag auch mit Staatssekretär Jörg Röhmann abgestimmt worden.

Wie berichtet, wird von dem Gespräch in Hannover erwartet, dass die Betreiber der beiden Krankenhäuser in der Wesermarsch ein Konzept mit einem Vorschlag für den künftig einzigen Krankenhausstandort im Landkreis vorlegen werden.

„Wir sind total überrascht. Wir warten jetzt gespannt ab, was aus unserer Klinik wird und zu welchen Ergebnissen die Fusionsverhandlungen in Hannover führen werden.“ Das sagte Rolf Kloppenburg, stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates der Wesermarsch-Klinik, am Freitag auf Anfrage.

Über den vorgesehenen Verkauf sind die 260 Mitarbeiter am Freitag durch eine Mitteilung der Vorstandsvorsitzenden Dr. Dr. Martin Siebert (Rhön) und Dr. Francesco De Meo (Helios) informiert worden. Darin versichern die Konzernchefs, dass der Verkauf keine Auswirkungen auf die Beschäftigungsverhältnisse in den übernommenen Gesellschaften haben wird und die Arbeitsverhältnisse unberührt bleiben. Auch die Nordenhamer Mitarbeiter werden demnach weiterhin am gleichen Standort zu gleichen Bedingungen arbeiten.