Der kaufmännische Leiter Horst Ludes rechts (rechts) führt durch die "MediClin Albert Schweitzer & Baar Klinik". Foto: Hübner

Belegung stark von der Rentenversicherung abhängig. Frühaufnahmestation soll ausgebaut werden.

Königsfeld - Die Bundestagskandidatin der Grünen Cornelia Kunkis-Becker informierte sich über Königsfeld. Horst Ludes, kaufmännischer Leiter der "MediClin Albert Schweitzer & Baar Klinik", informierte über einzelne Fachbereiche der Klinik mit 290 Betten und 240 Mitarbeitern.

Ein Besuch galt dabei den Häusern der "MediClin". Die Albert-Schweitzer-Klinik sei sehr gut belegt, so Ludes. Im Bereich Psychosomatik der Baar-Klinik sind derzeit dagegen nur etwa die Hälfte der vorhandenen Betten belegt. Ein Grund ist die nahezu vollständige Abhängigkeit von der deutschen Rentenversicherung (DRV), deren Patientenzahlen rückläufig sind.

Ärgerlich nannte Ludes, dass die DRV vor einem Jahr forderte, seine Sollstellenpläne zu erfüllen. Die Bemühungen der Klinik um neues Personal wurden gewürdigt, dennoch gingen die Patientenzahlen zurück. Auch werden seit Monaten primär DRV-eigene Einrichtungen belegt, bei Wartezeiten von drei bis vier Monaten. Gleichzeitig stehen in der Baar-Klinik Betten leer.

Deshalb erarbeitet die Klinikleitung gerade neue Konzepte. Neben engeren Kontakten für integrierte Versorgung mit Ersatz- und Betriebskrankenkassen sollen künftig im Reha-Bereich stärker Patienten mit Migrationshintergrund angesprochen werden. Weitere Bereiche sind psychosomatische Inkontinenz oder extrem schwergewichtige Patienten.

Eine Besonderheit der Klinik ist die Frühaufnahmestation, in der Patienten bereits sechs bis sieben Tage nach einer Herz-OP aufgenommen werden. Deren zehn Betten sollen auf 30 aufgestockt werden. Dafür wird es einen Ortstermin mit Bürgermeister Fritz Link bezüglich eines Grundstücks geben müssen.

Schwierig ist die Rekrutierung von Personal beziehungsweise die Balance zwischen der Senkung von Personalkosten und der Möglichkeit, trotzdem bei steigenden Patientenzahlen alle behandeln zu können, so der kaufmännische Leiter.

Besonders in der Auslandsakquise ist die "MediClin" sehr aktiv. Derzeit läuft ein Projekt zur Ausbildung von Pflegekräften in Spanien, die vermutlich Anfang 2014 zur Verfügung stehen werden. Synergien mit dem Zentralklinikum sind vorhanden, so Horst Ludes auf eine Frage der GrünenKandidatin Cornelia Kunkis-Becker.

Bürgermeister Fritz Link wies auf die Notwendigkeit hin, möglichst viel Wertschöpfung, von der Akutmedizin bis zur Reha, in der Region zu halten. Die Gesundheitswirtschaft sei der beste Arbeitgeber im Schwarzwald-Baar-Kreis, unterstrich er.