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Salzkotten

Krankenhäuser fusionieren

Einheitliche Trägerschaft von St. Josef Salzkotten und St. Vincenz Paderborn

Johannes Westermann und Dr. Josef Düllings (Geschäftsführung), Sr. M. Hildegarde Voss (Provinzoberin der Franziskanerinnen Salzkotten), Sr. M. Katharina Mock (Geschäftsführerin) und Aufsichtsratsvorsitzender Pfarrer Norbert Keller (v. l.). FOTO: ANNEKATRHRIN THISSEN |

Johannes Westermann und Dr. Josef Düllings (Geschäftsführung), Sr. M. Hildegarde Voss (Provinzoberin der Franziskanerinnen Salzkotten), Sr. M. Katharina Mock (Geschäftsführerin) und Aufsichtsratsvorsitzender Pfarrer Norbert Keller (v. l.). FOTO: ANNEKATRHRIN THISSEN |

18.09.2013 | 18.09.2013, 14:00

Salzkotten. Am Montag, übergab die Kongregation der Franziskanerinnen Salzkotten ihre 40 Prozent Gesellschaftsanteile an der St.-Josefs-Krankenhaus gem. GmbH an die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH. Der entsprechende notarielle Vertrag wurde am Vormittag unterzeichnet. So wird die Gesellschafterversammlung nach der heutigen Anteilsübereignung künftig bei beiden Krankenhäusern identisch sein.

"Bereits im Jahr 2002 haben wir uns für eine Zusammenarbeit der in der Trägerschaft der beiden Ordensgemeinschaften stehenden Krankenhäuser in Paderborn und Salzkotten entschieden", blickte Sr. M. Hildegarde Voß, Provinzoberin der Franziskanerinnen Salzkotten, zurück. "In den Gesprächen spielten der Erhalt kirchlich geprägter Einrichtungen im Gesundheitswesen und Fragen der Zukunftssicherung eine wichtige Rolle."

Die Kongregation der Franziskanerinnen hatte damals 60 Prozent des Stammkapitals des St.-Josefs-Krankenhauses an die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH abgetreten. Die beiden Häuser waren jedoch als zwei selbständige Gesellschaften weiter geführt worden. Vor dem Hintergrund des zunehmenden wirtschaftlichen Drucks, der insbesondere auf kleineren Krankenhäusern lastet, haben Aufsichtsräte und Geschäftsführung nun erneut über die wirtschaftliche Zukunftssicherung des St.-Josefs-Krankenhauses beraten.

In der Schaffung einer einheitlichen Trägerschaft und der damit verbundenen finanziellen Einheit sehe man Handlungsspielräume, die langfristig zu einer verbesserten Krankenhausfinanzierung innerhalb des Konzerns führten, begründete Sr. Hildegarde die schwere Entscheidung. "Wir Franziskanerinnen Salzkotten haben diesen Entschluss schweren Herzens getroffen."Trotz des sehr positiven Fazits, das man über die gemeinsamen elf Jahre in der bisherigen Struktur ziehen könne, hätten die letzten beiden Jahre gezeigt, dass kleinere Krankenhäuser sehr sensibel auf Veränderungen zum Beispiel in den Führungsstrukturen oder bei gesetzlichen Rahmenbedingungen reagierten, erläuterte Aufsichtsratsvorsitzender Pfarrer Norbert Keller. "Ziel ist es, dass das St.-Josefs-Krankenhaus und das St. Vincenz-Krankenhaus gemeinsam eine konkurrenzfähige, qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Patientenversorgung für den Kreis Paderborn und darüber hinaus langfristig anbieten können." Es gehe um den Erhalt einer guten wohnortnahen medizinischen Versorgung und um die Sicherung der Arbeitsplätze.

Das St.-Josefs-Krankenhaus sei und bleibe ein wesentlicher Bestandteil zur Erreichung dieser Ziele. "Josefs ohne Vincenz und Vincenz ohne Josefs ist immer eine deutlich schlechtere Lösung. Die Häuser müssen sich ergänzen, um im Wettbewerb bestehen zu können." Ergänzen hieße jedoch nicht die Aufgabe von Parallelstrukturen, da wo sie sinnvoll seien, betonte Keller. Es gehe darum, gemeinsam Stärken zu entwickeln und Schwächen, die es in beiden Häusern gäbe, zu reduzieren.

"Mit der Anteilsübertragung werden bessere Voraussetzungen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit geschaffen", erklärte Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings. "Beispielsweise durch eine einheitliche Konzernstruktur mit einem gemeinsamen Finanzpool und einem einheitlichen Rechtsrahmen."

Die Entscheidung sei ein klares Bekenntnis zum Standort Salzkotten, betonte Düllings und benannte noch einmal die wesentlichen Vorteile, wie die Sicherung der Arbeitsplätze im Konzern, den Ausgleich von Mehr- und Mindererlösen zwischen den beiden Häusern in den jährlichen Budgetverhandlungen sowie Vorteile bei der Liquidität und zur Aufnahme von Darlehen, der Investitions- und Bautätigkeit sowie beim Personaleinsatz.

Die Mitarbeiter des St.-Josefs-Krankenhauses wurden unmittelbar nach der Unterzeichnung des Vertrags im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung über die Entscheidung informiert.