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Elena-Klinik in Kassel: Beschäftigte gegen Lohnverzicht

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Kassel. In der Elena-Klinik in Kassel rumort es. Die rund 200 Beschäftigten wehren sich vor allem gegen drohende Lohnkürzungen.

Diese will der Osnabrücker Paracelsus-Konzern unabhängig von der Ertragskraft der einzelnen Standorte den 4866 Beschäftigten der 17 Akutkrankenhäuser, zwölf Rehakliniken und neun ambulanten Einrichtungen verordnen. Zwei bis vier Prozent weniger sowie der Wegfall des Weihnachtsgelds stehen im Raum.

Hintergrund sind die laufenden Verhandlungen über einen Sanierungstarifvertrag zwischen Konzernleitung und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Paracelsus drängt angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage auf Lohnverzicht. Verdi lehnt eine Absenkung der Monatsvergütung ab und bietet stattdessen eine Stundung des Weihnachtsgeldes an. Gleichzeitig fordert Verdi die Sicherung aller Standorte, den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, Gehaltsverzicht auch für Führungskräfte, die Aussetzung der Ausschüttung an den Alleingesellschafter des Konzerns, Dr. Manfred Georg Krukemeyer, sowie die zweckgebundene Verwendung des im Zuge der Sanierung eingesparten Geldes.

Während Verdi der Geschäftsleitung nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden Kompromisslosigkeit vorwirft, erklärt Unternehmenssprecherin Simone Hoffmann auf Anfrage, dass man sehr wohl auf die Gewerkschaft zugegangen sei. Sie sei guter Hoffnung, dass es in der nächsten Verhandlungsrunde am 5. November eine Annäherung geben werde. Konkret mochte sie allerdings nicht werden. Zur Ausschüttung an den Alleingesellschafter sagte sie: „Jeder wird bei der anstehenden Sanierung seinen Beitrag leisten müssen.“

Wie viele andere Kliniken in Deutschland schreiben auch einige Paracelsus-Häuser rote Zahlen. Grund sind unter anderem auch einschneidende Reformen im Gesundheitswesen.

Von José Pinto

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