Elektronische Gesundheitskarte: Betreuer der Testregionen stehen fest

Auf dem Weg zum papierlosen Patienten: Die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik) sieht den Grundstein für den Bauer einer Datenautobahn für das deutsche Gesundheitswesen gelegt.

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Von
  • Detlef Borchers

Nun stehen die Unternehmen fest, die in den Testregionen Südwest und Nordost tausend Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und insgesamt zehn Krankenhäuser beim Online-Test der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) anbinden. T-Systems International hat laut einer Mitteilung der Gematik den Zuschlag für Südwest (Sachen und Bayern) bekommen, die Bietergemeinschaft von Booz & Company, CompuGroup Medical und KoCo Connector den für Nordwest (Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz). Zuvor hatte Arvato Systems den Zuschlag für den Aufbau des Netzwerkes bekommen.

"Der Grundstein für den Bau einer Datenautobahn für das deutsche Gesundheitswesen ist nun gelegt. Mit der Vernetzung wird es zukünftig möglich sein, alle informationstechnischen Potenziale zur Unterstützung der Patientenversorgung zu nutzen", sagte Gematik-Geschäftsführer Arno Elmer. Als informationstechnisch wichtigste Komponente des Testbetriebes gilt die die Online-Prüfung der Versichertenstammdaten wie etwa der Adresse und des Zuzahlungsstatus eines Patienten. Dies soll schnell und reibungslos einmal im Quartal in den Praxen und Krankenhäusern erfolgen.

Für die Akzeptanz der eGK ist die zweite Anwendung wichtiger, bei der die qualifizierte elektronische Signatur (QES) der teilnehmenden Ärzte und sonstiger Heilberufsausweisinhaber sowie der sichere Internetzugang dafür genutzt werden soll, medizinische Dokumente zu signieren und zu versenden. Klappt dies nahtlos, könnten viele Ärzte vom Nutzen des Projektes überzeugt werden, die der eGK und dem Gesamtsystem noch reserviert gegenüberstehen.

Entsprechend optimistisch gibt sich T-Systems-Chef in der der Deutschen Telekom: "Wir wollen der Gesundheitskarte in Deutschland zum Erfolg verhelfen. Patienten wollen ihre sensiblen Daten nicht auf Papier oder CD von Arzt zu Arzt tragen und fordern schon lange eine sichere Vernetzung des Gesundheitswesens. Daher übernimmt die Telekom hier gerne Verantwortung." Als Generalunternehmer der Testregion Nordwest arbeitet T-Systems nach eigener Auskunft mit mehr als zehn Partnern bei diesem Projekt zusammen, unter ihnen: AMC, CCV, Computer konkret, Dampsoft, Frey, Ingenico, Medatixx, OpenLimit, Siemens, Sign Cubes und ZF (Cherry).

Während es von T-Systems keine Angaben zur Größenordnung des Auftrages gibt, beziffert die pflichtgemäße Ad-Hoc-Meldung der in der Region Nordwest federführenden CompuGroup den Nettoauftragswert für den Onlinetest auf 22 Millionen Euro. (anw)