Stadt soll der Klinik unter die Arme greifen

Marl. Die Paracelsus-Klinik braucht Geld und die Stadt soll ihr helfen. Doch in der Politik ist man überhaupt nicht begeistert von den Wünschen, sich an Investitionen zu beteiligen. Denn um das wirtschaftliche Risiko eines Krankenhauses nicht mehr tragen zu müssen, hatte die Stadt sich 2008 von der Paracelsusklinik weitgehend getrennt.

Als die Wählergemeinschaft Grüne im Herbst nach der Situation der Paracelsus-Klinik fragte, stellte die Geschäftsführung die Lage in einem „sehr positiven Licht“ dar. Doch die Darstellung war offenbar geschönt. Wie sich inzwischen herausstellte, hat die Klinik seit zwei Jahren nicht mehr den vereinbarten Erbpachtzins (200.000 Euro jährlich) an die Stadt gezahlt. Und jetzt will sie von der Stadt für weitere fünf Jahre eine Befreiung. Begründung: Die Stadt ist mit 20 Prozent an der Klinik beteiligt, deshalb solle sie sich auch an den Investitionen beteiligen, die die Klinik vorhabe. Geschäftsführer Jürgen Hellermann: „Wir möchten ganz gezielt etwas in Marl tun.“ Die Investition sei dazu da, das Krankenhaus attraktiver zu machen. Was das genau ist und wie viel das kostet, dazu wollte sich der Geschäftsführer erst äußern, wenn die Zustimmung der Stadt vorliegt.

Die Politiker zeigen aber noch wenig Neigung, den Plänen zuzustimmen. Es gehe um Brandschutz-Investitionen, also eine Aufgabe, die eigentlich schon längst hätte bekannt sein müssen. Verwundert fragten sie in den nichtöffentlichen Ausschuss-Sitzungen nach, warum das Brandschutz-Problem hinter den Holzverkleidungen erst jetzt entdeckt worden sei.

Angesichts der strengen Sparauflagen befürchten sie, dass ein millionenschweres „Geschenk“ an die Klinik dazu führt, dass an anderer Stelle weitere Einsparungen notwendig sind. Da geht es mittlerweile um 50-Euro-Beträge, die gestrichen werden.

Samstag, 24. November 2012, 15:48 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.