Emstek/Cloppenburg - Eine Welle der Unterstützung aus der gesamten Bevölkerung gibt es für die Beschäftigten in den Krankenhäusern in Löningen und Emstek. In Löningen haben bis Freitagabend fast 20 000 Menschen mit ihrer Unterschrift ein Zeichen für den Erhalt des St.-Anna-Stifts geleitet. In Löningen sind es 16 400 Menschen. Monika Gerken von der Mitarbeitervertretung (MAV) des Emsteker Krankenhauses sagte:  „Das stärkt uns umgemein in unserem Bemühen.“

In einer Stellungnahme hatte die Mitarbeitervertretung des Emsteker Krankenhauses darauf hingewiesen, dass das Haus 1955 nur mit Hilfe der Bevölkerung gebaut werden konnte, die 300 000 DM aufbrachte. Heute steht die Klinik – wie berichtet – vor dem Aus: Die MAV sieht eine Mitschuld der Geschäftsführung, denn: Einbestellte Patienten seien wieder nach Hause geschickt worden, weil eine Station auf Anweisung der Klinikführung für vier Monate geschlossen war. Über Monate sei zudem die OP-Abteilung für je einen Wochentag gesperrt worden. Die Mitarbeiter in Emstek vermuten, dass weit mehr als die von der Klinikleitung bekannt gegebenen 150 Arbeitsplätze wegfallen würden.

Derweil hat die SPD-Landtagsabgeordnete Renate Geu­ter (Markhausen) die Landesregierung um Unterstützung für die in finanzielle Schieflage geratenen Krankenhäuser gebeten. Die Landesregierung solle prüfen, „ob es Hilfen für Kliniken, die zum Sanierungsfall geworden sind, gibt, damit Insolvenzen abgewendet werden können und ob die Landesregierung Möglichkeiten sieht, Krankenhäuser zeitnah bei Investitionsmaßnahmen zu unterstützen.“ Geuter möchte zudem wissen, welche Anstrengungen die Landesregierung unternommen hat, um die Bundesregierung zu einer Weiterentwicklung des Vergütungsrechts für Krankenhäuser zu bewegen.

Das Problem, dass Krankenhäuser Schwierigkeiten hätten, die tatsächlichen Personal- und Sachkostensteigerungen adäquat zu refinanzieren, sei nicht neu. Damit würde aber die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser besonders im ländlichen Raum zunehmend gefährdet.