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Sana soll der Klinik-Sanierer werden

Biberach / Lesedauer: 3 min

Sana soll der Klinik-Sanierer werden
Veröffentlicht:07.12.2012, 20:40

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Die Zeichen stehen auf Sana: 14 von 15 Kreisräten, die dem Verwaltungs- und Finanzausschuss angehören, haben am Freitagabend dem Kreistag empfohlen, diesem Bieter zum 1. Januar 2013 mehrheitlich die Geschäftsanteile an der Kliniken Landkreis Biberach GmbH zu übertragen. Ein Ausschussmitglied enthielt sich bei der Abstimmung. Dieses Ergebnis gab Landrat Dr. Heiko Schmid am Abend vor der Presse bekannt. Ihm sei jetzt leichter ums Herz, bekannte Schmid. Jedoch: „Durch sind wir erst am 14. Dezember.“ Dann soll das 60-köpfige Kreistagsplenum endgültig eine Entscheidung treffen.

Der Konkurrent Helios scheint abgeschlagen. Am Montag hatte bereits der Lenkungsausschuss für das Bieterverfahren mit großer Mehrheit für Sana votiert, am vergangenen Samstag tagten die Kreistagsfraktionen. „Ich habe mich in diesen Beratungen für das Konzept Sana stark gemacht“, erklärte Heiko Schmid. „Das Beste, was wir erreichen können, ist, mit Sana in die Zukunft zu marschieren.“

Etliche Entscheider hätten dem Angebot von Helios ein hohes Maß an Ehrlichkeit attestiert, so der Landrat. Als „ganz starkes“ Argument pro Sana aber werde von den Kreisräten die Zusicherung dieses Bieters gewertet, „mindestens“ bis Ende 2017 ein stationäres Angebot für innere und chirurgische Basisleistungen in Laupheim und Riedlingen mit jeweils 40 bis 60 Betten aufrechtzuerhalten. Das mache Hoffnung, dass die dortigen Krankenhäuser auch längerfristig bestehen könnten. Wenn die Patientenzahlen wieder ansteigen sollten und die niedergelassenen Ärzte vor Ort zum Schulterschluss bereit seien, „dann gibt es eine Chance“, glaubt Schmid. Dies sei dem Landkreis einen Investitionskostenzuschuss von zehn Millionen Euro (in fünf Jahresraten) wert. Erhält Sana am 14. Dezember den Zuschlag, würde der Kreis außerdem das Eigenkapital der Kliniken GmbH um fünf Millionen Euro aufstocken und Sana um zehn Millionen.

„Ganz wichtig“ ist Schmid auch, dass Sana betriebsbedingte Kündigungen bis 1. Januar 2016 ausschließt, zwei Jahre länger als Helios. Das biete den Beschäftigten Sicherheit. In einer Stellungnahme gegenüber den Kreisräten spreche sich auch der Gesamtbetriebsrat einstimmig für das Sana-Konzept aus, berichtete Schmid, obschon die Aufgabe der kommunalen Trägerschaft bedauert werde. In einer Pressemitteilung des Landratsamts wird der Gesamtbetriebsrat wie folgt zitiert: „Die Bemühungen von Sana, in Riedlingen und Laupheim stationäre Betten vorzuhalten und in einem wirtschaftlich machbaren Rahmen zu betreiben, sehen wir positiv. Es ist ein Signal an unsere Mitarbeiter für einen teilweisen Erhalt ihrer Arbeitsplätze vor Ort, gleichzeitig wird dem Wunsch der Bevölkerung nach einer wohnortnahen Versorgung Rechnung getragen. Die Akzeptanz eines Neubaus in Biberachmit Regelversorgung und Schwerpunktbildung, den wir ausdrücklich befürworten, wird aus unserer Sicht dadurch gestärkt. Sana bietet Zeit und Chancen für die Mitarbeiter, wirtschaftlich tragfähige Strukturen zu entwickeln...“.

Sana plant einen Neubau in Biberach mit bis zu 500 Betten, dort würden die medizinischen Leistungen künftig konzentriert. Zunächst werde mit 350 Betten geplant, hieß es. Mitte 2014 könnte Spatenstich sein.

Alles dazu in der Samstagsausgabe der Schwäbischen Zeitung Biberach