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Verbände fordern bessere Löhne im Gesundheitswesen

Das Fachpersonal im Berner Gesundheitswesen verdient zu wenig. Die Entlöhnung müsse dringend angepasst werden, fordern Personalverbände.

Die Löhne im Berner Gesundheitswesen sind im Gehaltssystem zu tief eingereiht. Zu diesem Schluss kommt eine von den Personalverbänden des Gesundheitswesens am Freitag präsentierte Studie. Insbesondere die neuen Ausbildungen auf höherem Niveau haben lohnmässig keinen Niederschlag gefunden.

Als Beispiel nannten die Vertreterinnen und Vertreter der Berufs- und Personalverbände am Freitag vor den Medien etwa die Aktivierungsfachpersonen. Deren Ausbildung wird mit einem Diplom an der Höheren Fachschule abgeschlossen.

In vielen Heimen und Spitälern würden diese Fachleute aber immer noch in der gleichen Gehaltsklasse eingereiht wie die Fachangestellten Gesundheit nach ihrer dreijährigen Berufslehre.

Höhere Anforderungen, mehr Verantwortung

Aber auch die gestiegenen Anforderungen in der Berufsausübung werden nach Ansicht der Verbände bei den Löhnen nicht richtig abgegolten, wie Bettina Dauwalder, Gewerkschaftssekretärin VPOD, am Freitag vor den Medien betonte.

Die steigenden Anforderungen hängen unter anderem mit der Zunahme betagter Patienten mit komplexeren, mehrfachen Erkrankungen zusammen. Dazu kommen teilweise rasante Fortschritte in Medizin und Technik, der Spardruck der öffentlichen Hand und ein zunehmender Fachkräftemangel.

Konkurrenz durch Nachbarkantone

Der Lohn sei einer der Gründe, warum die Rekrutierung von Gesundheitspersonal im Kanton Bern schwierig sei, erklärte Dauwalder. In anderen Kantonen etwa seien die Löhne für das Fachpersonal in den Spitälern 500 bis 1000 Franken höher als in Bern.

Assistenz- und Oberärzte würden im Kanton Bern jährlich rund 19'000 Franken weniger verdienen als ihre Kollegen im Durchschnitt der Deutschschweizer Kantone, doppelte VSAO-Geschäftsführerin Rosmarie Glauser nach.

Sowohl die zu tiefe Einreihung wie auch die zu tiefe Entlöhnung müssten dringend korrigiert werden, forderten die Vertreterinnen und Vertreter von elf Berufs- und Personalverbänden, darunter auch der Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) oder der Verband schweizerischer Assistenz- und OberärztInnen (VSAO).

Breitere Lohnbefragung

Die im Auftrag der Verbände erarbeitete Studie widmet sich den nicht ärztlichen Berufen im Gesundheitswesen und hat Einstiegslöhne untersucht, wie Autorin Barbara Zimmermann vor den Medien sagte.

Aus ihrer Untersuchung im Rahmen einer Masterarbeit wird ersichtlich, dass die Berufe im Gesundheitswesen hinter solchen mit vergleichbarem Ausbildungsniveau, etwa Informatiker, Ingenieur oder Architekt, herhinken.

Zimmermann empfahl eine wesentlich breiter angelegte Lohnbefragung bei den Spitälern, den Heimen und der Spitex. Es müssten nicht nur Einstiegslöhne angeschaut werden, sondern auch die Löhne nach einer Berufserfahrung von mehreren Jahren.

Sinnvoll wäre weiter, mit einer Arbeitsplatzanalyse die Funktion der Gesundheitsberufe im Vergleich mit anderen Berufen neu zu bewerten.

Zu den nicht ärztlichen Berufen im Gesundheitswesen gehören neben den Pflegenden unter anderem auch Fachpersonen für Physiotherapie, Ernährungsberatung, medizinisch-technische Radiologie, Hebammen oder Biomedizinische Analytikerinnen und Analytiker.

SDA/toc