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Investitionen sollen die Kreiskliniken erhalten

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Die Krankenhäuser in Sigmaringen und Bad Saulgau sollen saniert werden
Veröffentlicht:11.12.2012, 17:15

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Die Sigmaringer Kreiskliniken sollen in den kommenden drei bis fünf Jahren mit einem Betrag von 30 Millionen Euro zukunftsfähig gemacht werden. Damit reagiert der Geschäftsführer der Sigmaringer Kreiskliniken, Willi Römpp, auf die Schließungswelle von Krankenhäusern in benachbarten Landkreisen. „Wenn wir nicht investieren, werden wir von den anderen abgehängt“, nennt Römpp im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung den Hauptgrund.

An den Standorten Bad Saulgau und Sigmaringen werden derzeit grundlegende Sanierungen geplant. Angedacht für das Sigmaringer Krankenhaus ist ein Neubau für die Psychiatrieabteilung, die sich momentan im obersten Stockwerk befindet. In der Folge könnten die Abläufe im Krankenhaus neu organisiert werden. Als ein Beispiel für den momentan wenig effektiven Betrieb nennt Römpp die ausgelagerten Büros für Ärzte. Aus Platzgründen befinden sie sich derzeit im benachbarten Schwesternwohnheim.

Bereits mit Beginn des neuen Jahres steigt die Bettenzahl in der Abteilung Psychosomatik um 17. Dies führt Römpp als weiteren Beleg für den Platzbedarf an. In Absprache mit dem baden-württembergischen Sozialministerium in Stuttgart, das einen Beitrag zu Finanzierung leisten soll, werden die Umbaupläne derzeit entwickelt. Die Kosten werden auf 24 Millionen Euro geschätzt.

Für den Standort Bad Saulgau planen die Kliniken ebenfalls eine grundlegende Sanierung. Nasszellen und die Zimmer entsprächen nicht mehr den aktuellen Standards. Die Operationssäle sind dagegen erst kürzlich saniert worden. Für Bad Saulgau rechnen die Kliniken mit einem Investitionsvolumen von vier bis sechs Millionen Euro.

Millionenverlust erwartet

Da in Pfullendorf die Sanierung 2001 abgeschlossen wurde, liegt der Schwerpunkt der Investitionen bei den anderen Standorten. Der Kreis stehe jedoch zu den drei Häusern. „Das medizinische Konzept ist auf drei Standorte ausgelegt“, sagt der Geschäftsführer.

Nach mehreren Jahren mit positivem Geschäftsabschluss rutscht die Klinik-GmbH, bei der der Landkreis (74 Prozent) und der Pfullendorfer Spitalfonds (26 Prozent) Gesellschafter sind, in diesem Jahr in die roten Zahlen. Der Geschäftsführer erwartet einen Verlust in Höhe von 2,5 bis 3 Millionen Euro, als Erklärung führt Römpp Einmaleffekte an. So erwirtschafte die Pfullendorfer Gefäßchirurgie nach wie vor nicht den möglichen Umsatz, da ein Oberarzt fehle. In Sigmaringen seien die Pflegegruppen A und B modernisiert worden, die volle Bettenzahl stehe erst wieder seit September zur Verfügung. Als Hauptursache für den Verlust nennt der Geschäftsführer die im Vergleich zum Vorjahr um zwei Millionen Euro gestiegenen Personalkosten.

Der Löwenanteil entfällt auf eine Tariferhöhung. Die höheren Personalkosten würden durch die Einnahmen, die weniger stark angestiegen sind, nicht aufgefangen, sagt Römpp. Für das kommende Jahr will der Klinikchef derzeit keine Prognose abgeben, da sich erst im Mai entscheidet, mit welchen Einnahmen die Kliniken rechnen können. Der Sigmaringer Kreistag hatte in seiner Sitzung am Montag in Ennetach, wie berichtet, eine Erhöhung der Kreisumlage damit begründet, das Geld als Rücklage für die künftige Ausrichtung der Krankenhäuser im Kreis zu verwenden. Jährlich werden in den Kliniken 20000 Patienten in 536 Betten und 19 Abteilungen stationär behandelt. In den drei Krankenhäusern arbeiten 110 Ärzte und 590 Pflegekräfte, insgesamt sind es 1200 Mitarbeiter.