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Jusos: Klinik muss für die Bürger da sein

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MÄRKISCHER KREIS – Die Jusos im Märkischen Kreis wollen das Klinikum als Bürgerkrankenhaus verstehen. Eine weitere Ökonomisierung der Gesundheitsversorgung wird kategorisch abgelehnt.

In einem Antrag für den Parteitag der SPD fordert die Jugendorganisation, die öffentliche Daseinsvorsorge wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Die wirtschaftliche Ausrichtung über die betrieblichen Abläufe hinaus habe bereits zu erheblichen Imageverlusten geführt. Außerdem sei es falsch, „bei jedem Problem die Expertise fremder Beratungsfirmen einzuholen, die sich zum Teil auf fragwürdige Methoden berufen“.

Außerdem müssten die Kliniken in unmittelbarer Trägerschaft des Märkischen Kreises bleiben, so Juso-Vorsitzender Fabian Ferber. Die Übernahme durch fremde Anteilseigner hat keine Zukunft. Der Märkische Kreis hat hiermit – Stichwort: Müllverbrennungsanlage in Iserlohn – keine guten Erfahrungen gemacht. Oberstes Interesse der Märkischen Kliniken muss die Maximalversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis sein. Dem könnten Interessen fremder Anteilseigner entgegenstehen.

Es sei unverzichtbar, dass die Kliniken in Wohnortnähe bestehen blieben. Statt über Krankenhausschließungen nachzudenken sei es vielleicht sinnvoller, in einzelnen Bereichen Personalpools zu bilden.

Zustimmung erhält das Gutachten der Beratungsfirma Roland Berger mit der Forderung, die Zahl der Mitarbeiter in der Notaufnahme aufzustocken, um die tatsächlich hohen Wartezeiten dort reduzieren zu können. „Die Zustände in der Notaufnahme sind schon oft Thema in der öffentlichen Diskussion gewesen, ohne dass sich etwas dort verändert hat.“

Dagegen lege sich das Gutachten aber bei der Krankenhausdichte auf Fakten fest, die nach tiefgründiger Überprüfung so nicht haltbar seien, macht Ferber deutlich. Der Märkische Kreis komme danach auf drei Krankenhäuser pro 100 000 Einwohner. Dies sei im Vergleich zu NRW (2,3) und der Bundesrepublik (2,5) relativ hoch. „Selbst wenn man dabei bliebe, wie geschehen, auch Krankenhäuser wie das Sportklinikum Hellersen, die Berglandklinik (mit 28 Betten als Geburtsklinik), die LWL-Klinik und das Lungenklinikum in Hemer als Datengrundlage miteinzubeziehen, wäre das in der umliegenden Region kein Spitzenwert. Der Hochsauerlandkreis kommt so zum Beispiel auf 5,2 Kliniken je 100 000 Einwohner. Auch die Landkreise Soest und Ennepe-Ruhr-Kreis haben eine etwas höhere Krankenhausdichte.“ Dies lasse vermuten, dass es eine politische Begründung für eine kleiner werdende Krankenhauslandschaft im Kreis gebe.

Ein Überblick zeige, dass sich die Kliniken in der Mitte und im Norden des Kreises konzentrierten. Für den südlichen Bereich sei Hellersen die erste Anlaufstelle. Das müsse stärker als bisher in der Bevölkerung vermarktet werden, fordern die Jusos in ihrem Antrag. - be

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