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Proteste Klinik-Krise: Bischof gesteht Fehler ein

Norbert Wahn

Vechta - Demonstration statt Neujahrsempfang: Rund 1500 Menschen haben am Sonnabend am St. Antoniushaus in Vechta friedlich für den Erhalt der Katholischen Kliniken Oldenburger Münsterland (KKOM) demonstriert. Etwa 700 Teilnehmer der Kundgebung am Rande des Neujahrsempfanges von Weihbischof Heinrich Timmerevers waren mit Bussen aus den von Schließungsplänen bedrohten Krankenhaus-Standorten Löningen und Emstek angereist. Auch Klinik-Mitarbeiter aus Cloppenburg nahmen teil.

Der Klinikverbund mit vier Krankenhäusern in Vechta, Cloppenburg, Emstek und Löningen ringt um den Fortbestand. Ein erstes Sanierungskonzept hatte vorgesehen, die Standorte in Löningen und Emstek zu schließen, um eine Insolvenz zu verhindern. Außerdem sollten 150 Arbeitsplätze wegfallen. Der Offizial verzichtete auf den sonst üblichen Rückblick. Es verbiete sich vielmehr, dem Thema Klinik-Krise auszuweichen.

„Die Kritik nehme ich an“

Der Bischof ging in seiner Rede auch auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ein, sich in den letzten Wochen zu wenig öffentlich zum Thema Klinik-Schließungen beziehungsweise zum Erhalt der Krankenhäuser geäußert zu haben und sich zu wenig vor Ort habe sehen lassen. Zudem gab es Kritik, Timmerevers habe sich der Sorgen und Nöte der Menschen nicht persönlich angenommen.

Er räumte erstmals eigene Fehler ein: „Ja, obwohl mich die Krise sehr bedrängt, ich verstehe, dass ich mich stärker hätte präsent machen müssen, um meine Solidarität auch konkret vor Ort zum Ausdruck zu bringen. Dies ist mir bewusst und ich bedauere das. Diese Kritik nehme ich an. Da habe ich keine glückliche Hand gehabt“, sagte der Offizial, dessen Rede immer wieder von Buh- und Zwischenrufen unterbrochen wurde. Timmerevers ließ sich davon nur wenig aus dem Konzept bringen.

„Sehe Verantwortung“

Und er bezog eindeutig Stellung: „Ich sage hier in aller Deutlichkeit und in fester persönlicher Überzeugung: Niemand der Beteiligten will die Schließung auch nur einer Einrichtung, oder dass Mitarbeiter entlassen werden. Alle Verantwortlichen arbeiten seit Wochen intensiv an einer tragfähigen Lösung, die eine Zukunft ermöglicht, an der alle teilhaben können. Das ist mein ausdrücklicher Wunsch und mein Drängen und ich sehe darin meine Verantwortung für die Zukunft der katholischen Krankenhäuser und vor allem für die Mitarbeiter und Patienten“, versprach Timmerevers.

Die Ursache für die Krise und die finanzielle Schieflage – die Rede ist von elf Millionen Euro – der Krankenhäuser sieht er in strategischen und vor allem Kommunikationsfehlern und -mängeln. Timmerevers: „Diese zusammen mit viel Vertrauensvorschuss seitens der Gremien haben zu dem geführt, was man wohl als Managementfehler bezeichnen kann.“ Es gelte, die Fehler aufzuarbeiten.

„Unsere Demonstrationen in Emstek und Löningen haben gezeigt, dass Mitarbeiter und Bevölkerung dafür einstehen, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu erhalten. Lassen Sie uns gemeinsam dafür kämpfen, Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten“, sagte Martina Schute von der Mitarbeitervertretung des Emsteker St. Antonius-Stiftes.

Vechta - Demonstration statt Neujahrsempfang: Rund 1500 Menschen haben am Sonnabend am St. Antoniushaus in Vechta friedlich für den Erhalt der Katholischen Kliniken Oldenburger Münsterland (KKOM) demonstriert. Etwa 700 Teilnehmer der Kundgebung am Rande des Neujahrsempfanges von Weihbischof Heinrich Timmerevers waren mit Bussen aus den von Schließungsplänen bedrohten Krankenhaus-Standorten Löningen und Emstek angereist. Auch Klinik-Mitarbeiter aus Cloppenburg nahmen teil.

Der Klinikverbund mit vier Krankenhäusern in Vechta, Cloppenburg, Emstek und Löningen ringt um den Fortbestand. Ein erstes Sanierungskonzept hatte vorgesehen, die Standorte in Löningen und Emstek zu schließen, um eine Insolvenz zu verhindern. Außerdem sollten 150 Arbeitsplätze wegfallen. Der Offizial verzichtete auf den sonst üblichen Rückblick. Es verbiete sich vielmehr, dem Thema Klinik-Krise auszuweichen.

„Die Kritik nehme ich an“

Der Bischof ging in seiner Rede auch auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ein, sich in den letzten Wochen zu wenig öffentlich zum Thema Klinik-Schließungen beziehungsweise zum Erhalt der Krankenhäuser geäußert zu haben und sich zu wenig vor Ort habe sehen lassen. Zudem gab es Kritik, Timmerevers habe sich der Sorgen und Nöte der Menschen nicht persönlich angenommen.

Weitere Berichte zur Klinik-Krise im Oldenburger Münsterland in einem Spezial

Er räumte erstmals eigene Fehler ein: „Ja, obwohl mich die Krise sehr bedrängt, ich verstehe, dass ich mich stärker hätte präsent machen müssen, um meine Solidarität auch konkret vor Ort zum Ausdruck zu bringen. Dies ist mir bewusst und ich bedauere das. Diese Kritik nehme ich an. Da habe ich keine glückliche Hand gehabt“, sagte der Offizial, dessen Rede immer wieder von Buh- und Zwischenrufen unterbrochen wurde. Timmerevers ließ sich davon nur wenig aus dem Konzept bringen.

„Sehe Verantwortung“

Und er bezog eindeutig Stellung: „Ich sage hier in aller Deutlichkeit und in fester persönlicher Überzeugung: Niemand der Beteiligten will die Schließung auch nur einer Einrichtung, oder dass Mitarbeiter entlassen werden. Alle Verantwortlichen arbeiten seit Wochen intensiv an einer tragfähigen Lösung, die eine Zukunft ermöglicht, an der alle teilhaben können. Das ist mein ausdrücklicher Wunsch und mein Drängen und ich sehe darin meine Verantwortung für die Zukunft der katholischen Krankenhäuser und vor allem für die Mitarbeiter und Patienten“, versprach Timmerevers.

Die Ursache für die Krise und die finanzielle Schieflage – die Rede ist von elf Millionen Euro – der Krankenhäuser sieht er in strategischen und vor allem Kommunikationsfehlern und -mängeln. Timmerevers: „Diese zusammen mit viel Vertrauensvorschuss seitens der Gremien haben zu dem geführt, was man wohl als Managementfehler bezeichnen kann.“ Es gelte, die Fehler aufzuarbeiten.

„Unsere Demonstrationen in Emstek und Löningen haben gezeigt, dass Mitarbeiter und Bevölkerung dafür einstehen, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu erhalten. Lassen Sie uns gemeinsam dafür kämpfen, Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten“, sagte Martina Schute von der Mitarbeitervertretung des Emsteker St. Antonius-Stiftes.

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