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Spital Linth beklagt sich über Aufwand für Fallpauschalen

Seit einem Jahr verrechnen Spitäler diagnosebezogene Fallpauschalen. Die Aufenthaltsdauer von Patienten wurde dadurch gesenkt. Beim Spital Linth äussert man sich kritisch zum administrativen Aufwand.

Südostschweiz
04.02.13 - 20:15 Uhr

Uznach. – Wenn ein Patient das Spital Linth in Uznach verlässt, beginnt für die Kodierungsabteilung die eigentliche Arbeit. Um die Kosten für die Behandlung zu berechnen, braucht das Spital die vollständige Krankengeschichte des Patienten und die vom Arzt gestellte Diagnose. Auch andere Faktoren und Informationen müssen vom Kodierer beachtet werden. So verlangt es das seit Anfang 2012 gültige Fallpauschalen-System Swiss DRG.

Das war vor einem Jahr noch viel einfacher. «Damals konnte eine Administrativ-Angestellte mit relativ wenig Informationen eine Rechnung ausstellen», sagt Stephan Bärlocher, Verwaltungsleiter des Spitals Linth. Massgeblich für die Höhe der Rechnung waren die Abteilung und die Anzahl Tage, die der Patient im Spital verbracht hatte.

Schneller ist besser

Das diagnosebezogene Fallpauschalen-System ist laut Bärlocher derart kompliziert, dass nur noch Ärzte die Rechnung ausstellen können. In Uznach arbeiten drei Ärzte Teilzeit in der Kodierungsabteilung. Ein Arzt kann zwischen 15 und 20 Fälle am Tag abschliessen. «Während dieser Zeit fehlt er im Spital», so Bärlocher.

Die Ärzte müssen für die Kodierarbeit speziell ausgebildet sein. Für den Spitalverwalter stellt der Einsatz von Ärzten beim Kodieren einen Widerspruch dar. Denn eigentlich habe das Spital Linth einen Ärztemangel. Trotzdem müsse man hochqualifiziertes Personal für die Fakturierung einsetzen. (mal)

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