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Top-Mediziner klagt an: Extremer Kostendruck treibt Ärzte zu Kunstfehlern
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Der Kostendruck in Krankenhäusern führt zu Ärztefehlern
Colourbox.de Der Kostendruck in Krankenhäusern führt zu Ärztefehlern

Der Dekan der medizinischen Fakultät an der Universität Marburg bemängelt einen zu hohen wirtschaftlichen Druck im Gesundheitswesen. Gegenüber FOCUS warnt er vor vermehrten Fehldiagnosen als Folge. Die Ökonomisierung der Medizin führe zu Fehlentscheidungen.

Matthias Rothmund, Dekan der medizinischen Fakultät an der Universität Marburg, hat wirtschaftlichen Druck als eine Ursache für Fehldiagnosen oder Fehlbehandlungen im Klinikalltag genannt. „Die Ökonomisierung in der Medizin begünstigt Fehlentscheidungen“, bemängelte er in einem Interview mit dem FOCUS.

Mehr Patienten als notwendig werden operiert


„Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Personalausstattung einer Klink und der Fehlerzahl“, so der ehemalige Chirurg. Zudem sei einer der häufigsten Gründe für eine Fehlbehandlung Ablenkung – zum Beispiel wenn ein Funkruf während einer Untersuchung piepse. Rothmund kritisiert vor allem die finanzielle Beteiligung von Chefärzten am wirtschaftlichen Erfolg einer Klinik. Dieser Trend führe dazu, dass immer mehr Patienten operiert würden. Dabei sei es „höchst unethisch“, jemanden zu operieren, der den Eingriff nicht wirklich brauche.

Keine „Boni-Verträge“ für Chefärzte


Der Universität-Dekan riet Kliniken dringend dazu, so genannte „Boni-Verträge“ von Chefärzten sofort zu ändern. Eine Möglichkeit, um das Sicherheitsniveau in deutschen Krankenhäusern zu erhöhen, ist laut Rothmund die Einführung von Personalmindeststandards und zwar „nicht nur was die Zahl, sondern auch die Qualifikation betrifft“.
nol
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