Kommentar NRW-Krankenhausplan - Kranke Kliniken

Die alternde Gesellschaft verlangt ein Umdenken in der regionalen Krankenhausplanung. Stand bislang allein die Kapazitätsfrage im Vordergrund, will das Ministerium jetzt auch mehr Einfluss nehmen auf die Qualitätsentwicklung der Kliniken.

Dass neue Vorgaben für die Behandlung alter Menschen viele kleine Kliniken überfordern, kann nicht überraschen: Schließlich schreibt schon jetzt jedes dritte Krankenhaus rote Zahlen.

Kliniken müssen sparen - und sollen besser werden. Erste Schritte sind gemacht: Belegzeiten in der Chirurgie sind deutlich gesunken, seitdem nicht mehr Kliniktage sondern Fallpauschalen abgerechnet werden.

Außerdem kann durch ein enges Zusammenwirken stationärer und ambulanter Angebote die Abschlussrechnung gesenkt werden. Und dass die Qualität steigt, wenn nicht jede Klinik alles operiert und sich besser spezialisiert, ist akzeptiert.

Nur die Grundversorgung im Notfall, die muss landesweit geregelt werden. Und hier bleibt die Krankenhausplanung des Ministeriums erschreckend unkonkret.

Sicher ist, dass die Zahl der NRW-Kliniken sinken wird. Wenn Steffens den Schwarzen Peter für die Schließungsurkunde in die Region zurückschiebt, überrascht das nicht. Das Aus einer kranken Klinik sorgt vor Ort für böses Blut.

Da zieht sich die Ministerin lieber auf allgemeine Vorgaben zurück. Ob der Fahrplan der Krankenhausplanung bis 2015 bei dieser Streitlage tatsächlich eingehalten wird, ist längst nicht ausgemacht. Das Ziel, Klinik-Angebote stärker auf die wachsende Zahl älterer Patienten auszurichten, bleibt allemal richtig.

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