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Keine Annäherung in Tarifverhandlungen für kommunale Krankenhausärzte

Rund tausend Ärzte demonstrieren in Düsseldorf

In der Tarifverhandlungen für die gut 50.000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern hat es am Freitag weiterhin keine Annäherung gegeben. Wie der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in Düsseldorf mitteilten, wurden die Gespräche auf den 4. und 5. März vertagt. Rund tausend Ärzte demonstrierten am Rande der Verhandlungen für mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen.

Der Marburger Bund fordert neben sechs Prozent mehr Gehalt auch eine Verringerung der wöchentlichen Höchstarbeitszeitgrenze und bessere Regelungen bei den Bereitschaftsdiensten.

"Die Arbeitgeber lassen keinerlei Bereitschaft erkennen, die beispiellos hohen Arbeitszeitgrenzen der Klinikärzte zu reduzieren", erklärte Rolf Lübke, Verhandlungsführer des Marburger Bundes. Ohne eine Senkung der Höchstarbeitsgrenze und ein deutliches Entgegenkommen in der Gehaltsfrage werde es aber keine Einigung geben.

Der VKA-Verhandlungsführer Joachim Finklenburg warf dem Marburger Bund seinerseits vor, dieser habe sich auch in der vierten Verhandlungsrunde nicht bewegt und zeige sich "in keinem Punkt kompromissbereit". Die Forderungen des Marburger Bundes würden nach seinen Angaben insgesamt zu Kostensteigerungen von rund 13 Prozent in den Krankenhäusern führen. Dies sei "vollkommen abwegig". Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser ist angespannt", erklärte Finklenburg. Die Arbeitgeber hatten zuletzt ein Angebot vorgelegt, das Gehaltssteigerungen von zwei Prozent vorsieht.

Rund tausend Ärzte von kommunalen Krankenhäusern in Deutschland waren am Freitag einem Aufruf des Marburger Bundes zu einer Demonstration in Düsseldorf gefolgt. Damit wollten die Mediziner den Druck auf die Arbeitgeber verstärken. "Die heutige Aktion sollte den Arbeitgebern eine Warnung sein", erklärte Andreas Botzlar, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes.