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Fachkliniken Wangen: Starker Patientenzuwachs bringt ein Rekordergebnis

Wangen / Lesedauer: 3 min

Fachkliniken Wangen: Starker Patientenzuwachs bringt ein Rekordergebnis
Veröffentlicht:01.03.2013, 17:30

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Die Fachkliniken Wangen haben eines der besten Jahre ihrer Unternehmensgeschichte hinter sich. Der Verbund aus sechs Spezialkliniken verzeichnete 2012 bei einem Gesamtumsatz von 36 Millionen Euro eine Budgetsteigerung gegenüber 2011 in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro. Auch für das laufende Jahr sind Krankenhausdirektor Harald Becker und sein Stellvertreter Alwin Baumann zuversichtlich: „Wir haben Rückenwind und ein gutes Gefühl.“

Bittere Klinikschließungen und ein Defizit im zweistelligen Millionenbereich: Die Krise der Oberschwabenklinik (OSK) beschäftigt und beunruhigt seit Monaten die Menschen in der Region. Auch das Krankenhaus Wangen , das künftig der alleinige Grund- und Regelversorger für das Westallgäu sein wird, schrieb zuletzt hohe Verluste und steht wohl vor schmerzhaften Sparmaßnahmen.

Anders die Situation nur wenige hundert Meter weiter: Die Fachkliniken Wangen, die zum Verbund der Waldburg-Zeil Kliniken gehören, haben ein Rekordjahr hinter sich – im positiven Sinne. 2012 wies die Spezialeinrichtung für Akut- und Rehabilitationsmedizin am Vogelherd einen Gesamtumsatz von 36 Millionen Euro aus – macht eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von insgesamt 3,3 Millionen Euro. Davon entfielen rund 2,5 Millionen Euro auf den Akut- und 800 000 Euro auf den Rehabilitationsbereich. Das Betriebsergebnis lag im oberen sechsstelligen Bereich.

Dabei sah es 2011 nach diesen Rekordzahlen überhaupt nicht aus. „Wir hatten ein schwieriges, kritisches Jahr mit einem negativen Betriebsergebnis im unteren sechsstelligen Bereich“, sagt Krankenhausdirektor Harald Becker und nennt dafür zwei Hauptgründe: die Entwicklungen und den allgemeinen Kostendruck im Gesundheitswesen, der durch Tarifsteigerungen noch verstärkt worden sei, sowie die Etablierung zweier neuer Chefärzte in der Thoraxchirurgie und in der Pneumologie, die von extern schwierige Positionen übernommen hätten. „Wir hatten die Sorge, dass sich der negative Trend von 2011 fortsetzt, und es gab schon Überlegungen für einen Standortsicherungsvertrag“, so Becker weiter. „Aber der war durch die Leistungsentwicklung zum Jahresbeginn 2012 bald wieder vom Tisch – auch aufgrund von im Vorfeld getroffener Managementmaßnahmen, wie beispielsweise die vollständige Verlagerung und Konzentration der Neurologie in den Fachkliniken.“

Der Erfolg im abgelaufenen Jahr hat seine Wurzeln im enormen Anstieg der Fallzahlen. „Neben sehr viel mehr Patienten haben wir auch deutlich schwerere Fälle betreut, die Auslastung in der Reha lag bei 95 Prozent und im Akutbereich bei 85 Prozent“, weiß Alwin Baumann. „Das sind sehr gute Zahlen, damit liegen wir bundesweit an der Spitze.“ Für Harald Becker ist dies auch das Ergebnis einer flexiblen, vorausschauenden Unternehmenspolitik. „Unsere Stärke ist, dass wir uns aufgrund unserer Struktur frühzeitig mit wirtschaftlichen Problemen auseinandersetzen können, also eben nicht gremiengesteuert sind und somit kurzfristig Entscheidungen treffen können“, sagt der Krankenhausdirektor.

Dabei will Becker nicht verhehlen, dass die Fachkliniken nicht an die Tarifstruktur im öffentlichen oder caritativen Dienst gebunden sind: „Wir können eben nur die Gehälter zahlen, die wir uns leisten können. Wir möchten unsere Mitarbeiter über ein besonderes Arbeitsklima an uns binden. Und wir wollen unseren Mitarbeitern eben Sicherheit und Stabilität geben, also eine langfristige Arbeitsplatzperspektive in einem wirtschaftlich soliden Unternehmen.“

Nach dem Motto „Wirtschaftlichkeit ja, aber mit Nachhaltigkeit und hoher medizinischer Qualität“ wollen Harald Becker und Alwin Baumann den Erfolgskurs in diesem Jahr fortsetzen: „Wir wollen uns bei den Fallzahlen weiterentwickeln, nur so können wir weiter wachsen.“ Das Ziel ist ehrgeizig: Der Gesamtumsatz soll 2013 noch einmal um eine Million Euro steigen.

Um dies zu erreichen, steht den Fachkliniken Wangen heuer auch ein hoher Investitionsetat zur Verfügung – rund 30 Prozent des gesamten Investitionsvolumens der Waldburg-Zeil Kliniken. Das Geld fließt dabei hauptsächlich in wichtige Bereiche wie den Brandschutz, in Sanierungsmaßnahmen oder in neue, medizinische Geräte. „In Wangen ist die Notwendigkeit am höchsten, das medizinische Niveau zu halten“, sagt Becker. „Nur so können wir uns in schwierigen Zeiten weiterentwickeln.“