Die Rücklagen der gesetzlichen Krankenversicherung sind auf einen Rekordwert gestiegen. Krankenkassen und Gesundheitsfonds verfügen mittlerweile über ein Finanzpolster von rund 28 Milliarden Euro, wie die Frankfurter Rundschau unter Berufung auf die Jahresabschlüsse für 2012 berichtet.

Demnach betragen die Reserven der Kassen fast 16 Milliarden Euro. Weitere 12,3 Milliarden Euro liegen nach einer Übersicht des Bundesversicherungsamtes im Gesundheitsfonds. Vor einem Jahr betrugen die Rücklagen insgesamt rund 20 Milliarden Euro . Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt hatte auch der Pflegeversicherung und der Rentenkasse hohe Rücklagen beschert.

In diesem Jahr sehen Analysten allerdings Belastungen in Milliardenhöhe auf die gesetzliche Krankenversicherung zukommen. Neben den fehlenden Einnahmen aus der Praxisgebühr in Höhe von zwei Milliarden Euro müssen die Kassen mit höheren Mehrausgaben rechnen, weil Apotheker, Krankenhäuser und Ärzte zusätzliches Geld bekommen. Prognostiziert wird ein Ausgabenplus von zehn Milliarden Euro. Das wäre die höchste Steigerungsrate seit Jahren.

Schäuble und Bahr uneinig über Abgaben

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ( CDU ) will außerdem den Steuerzuschuss für den Gesundheitsfonds 2014 um insgesamt vier auf dann nur noch zehn Milliarden Euro absenken. Dagegen wehrte sich allerdings Gesundheitsminister Daniel Bahr ( FDP ). Er sei nicht bereit, die Milliarden-Rücklagen im Gesundheitsfonds der Haushaltssanierung zugutekommen zu lassen. Bahr erklärte in der Passauer Neuen Presse , mit zweieinhalb Milliarden Euro im laufenden und zwei Milliarden im kommenden Jahr leiste das Gesundheitsministerium bereits jetzt den größten Sparbeitrag aller Ressorts. Jetzt seien andere Ministerien gefragt.