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Verdi wirft Helios Erpressung von Mitarbeitern vor

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Northeim. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erhebt schwere Vorwürfe gegen Helios. Der Klinik-Konzern verlagere bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Dreivierteljahres Mitarbeiter, um Kosten zu sparen.

Nachdem Helios 70 Beschäftigte der Bereiche Reinigung, Küche, Cafeteria, Lager, Hol- und Bringdienst sowie Service in den Krankenhäusern in Northeim und Bad Gandersheim zum 1. August 2012 in eine Tochtergesellschaft ausgelagert hatte, müssten nun davon insgesamt 30 Arbeitnehmer in beiden Kliniken nun wieder zu anderen Helios-Töchtern wechseln. Zum zweiten Mal müssten sie damit Einkommensverluste von zehn Prozent hinnehmen, sagte Gewerkschaftssekretärin Julia Niekamp. Sie nannte einen Stundenlohn von 6,50 Euro.

Helios habe den Vertrag mit seiner Tochtergesellschaft Hedo, die die Mitarbeiter übernommen hatte, zum 1. Mai gekündigt. Den Mitarbeitern, die dadurch demnächst keine Arbeit mehr haben, wurden Stellen bei anderen Gesellschaften angeboten. „Letztlich kommt die Umstrukturierung der Firma einer Erpressung gleich: Entweder die Kollegen werden arbeitslos oder sie sind bereit, die gleiche Arbeit für plötzlich weniger Gehalt leisten“, sagte Niekamp.

Bei einem Unternehmen handele es sich dabei wiederum um eine Helios-Tochter, bestätigte Konzern-Sprecherin Natalie Erdmann. Zwei weitere Gesellschaften, die künftig Aufgaben in Northeim und Bad Gandersheim übernehmen werden, seien Töchter des Unternehmens Vamed, das wie Helios eine Tochter des Fresenius-Konzerns ist.

Erdmann erklärte, der Wechsel der Service-Gesellschaften erfolge aus Qualitäts-, und aus Wirtschaftlichkeitsgründen. Die branchenbezogene Spezialisierung der neuen Dienstleister ermögliche eine bessere Schulung der Mitarbeiter. Dies werde den Patienten zugute kommen. Die Sprecherin betonte, die Mitarbeiter bekämen Angebote zu mindestens marktüblichen Konditionen. (ows)

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