Wirtschaft fordert Uniklinik in OWL

Von Redaktion,

Bielefeld/Düsseldorf (juli) - In der Bemühung um eine Universitätsklinik in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) haben Mediziner und Wissenschaftler Unterstützung von hiesigen Wirtschaftsvertretern bekommen. Mit einem offenen Brief wendeten sie sich an NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Von einer regionalen Universitätsklinik versprechen sich Wirtschaft und Medizin auch Erfolg im Kampf gegen den Ärztemangel.

Mit einem offenen Brief wendeten sich Ortwin Goldbeck, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen, Herbert Sommer, Vorsitzender der OWL-Marketing-Gesellschaft, und August Oetker, Vorsitzender des Beirats der August Oetker KG am Montag an die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

„Uns ist dabei der enge Spielraum im Haushalt des Landes NRW sehr wohl bewusst“, schreiben die Verfasser in dem Brief. Jedoch handele es sich in diesem Fall um eine „Investition in die Zukunft, die sich – zumindest mittelfristig – refinanziert“.

Die Wirtschaftlichkeit einer regionalen Universitätsklinik stützen die Unterzeichner auf eine Studie Technischen Universität Dresden. Die besagt, jeder Arbeitsplatz innerhalb der Fakultät ziehe durch die Ansiedlung weiterer Firmen zweieinhalb zusätzliche Arbeitsplätze außerhalb der Fakultät nach sich.

Mit Aus- und Weiterbildung Klebeeffekt erreichen

Die Studie ist auch Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, bekannt. Er begrüßt den Brief. Eine regionale Universitätsklinik würde außerdem zwei weitere Problemkreise in OWL schließen. „Dort, wo Aus- und Weiterbildung zusammenfließen, gibt es den Klebeeffekt“, sagt Windhorst im Gespräch mit der „Glocke“. Ärzte siedelten sich demnach in der Region an, in der sie studiert haben und praktisch ausgebildet wurden, weil ihnen dort Menschen und Strukturen vertraut seien.

Windhorst und die OWL-Wirtschaft sehen darin einen Schritt im Kampf gegen den Mangel an niedergelassenen Ärzten. Von dem ist vor allem der ländliche Bereich betroffen. Eine Universitätsklinik und mittelfristig auch eine eigene medizinische Fakultät in Bielefeld seien laut Windhorst zudem genau die richtige Antwort auf die doppelten Abiturjahrgänge.

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