CSS in komfortabler Lage

Die Krankenversicherungsgruppe CSS hat 2012 den Gewinn deutlich gesteigert. Die geringeren Auszahlungen für Leistungen im Zusatzversicherungsbereich sowie die Erträge aus dem Risikoausgleich und den Kapitalanlagen haben geholfen, den Ertrag zu erhöhen.

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(kut.)

Die Krankenversicherungsgruppe CSS hat im vergangenen Geschäftsjahr den Gewinn deutlich gesteigert. Wie bereits im Jahr 2011 trugen der erhöhte Ertrag aus dem Risikoausgleich, die günstige Kostenentwicklung in der Grundversicherung (KVG) und das verbesserte Ergebnis aus Kapitalanlagen zur Gewinnsteigerung bei. Allerdings gab es 2012 noch eine weitere Gewinnquelle: Die bezahlten Versicherungsleistungen im Bereich der Zusatzversicherungen (VVG) gingen um über 14% auf 882 Mio. Fr. zurück. Nach den Worten von Konzernchef Georg Portmann und Finanzchef Franz Kappeler wirkten sich insbesondere die neue Spitalfinanzierung mit Fallpauschalen (Swiss-DRG) und die Übernahme der Spitalbehandlung in der ganzen Schweiz durch die Grundversicherung positiv auf die Versicherungsleistungen im VVG-Bereich aus.

Die Prämieneinnahmen konnte die CSS 2012 ebenfalls wie im Vorjahr nur wenig erhöhen. Rund 23 000 (i. V. 71 000) Grundversicherte kehrten im Berichtsjahr der Krankenkassengruppe den Rücken. Portmann und Kappeler sind allerdings zuversichtlich, den Wachstumspfad auch bei den Beiträgen wieder eingeschlagen zu haben. Denn bereits zu Jahresbeginn habe die CSS rund 29 000 Versicherte in der obligatorischen Krankenversicherung gewonnen. Dass dieser Schwenk zur Expansion nicht spurlos in der Jahresrechnung zu bewerkstelligen ist, spiegelt sich im Anstieg der Kosten wider. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb im KVG-Bereich legten um 3,6% auf 185 Mio. Fr. und im VVG-Segment um 13,1% auf 269 Mio. Fr. zu. Dies ist gemäss Portmann auf höhere Provisionszahlungen und die Einstellung von 50 neuen Mitarbeitern zurückzuführen.

Für 2013 erwartet das Management erneut einen Gewinn im dreistelligen Millionenbereich. Allerdings macht Kappeler die Einschränkung, dass dies noch von der Prämienrunde 2013 – die aus heutiger Sicht nur im Bereich der allgemeinen Teuerung liegen soll – abhängen wird. Eine Prämiensteigerung wird aber mit Blick auf die geringeren Schadenzahlungen, die hohen Reservesätze und die Bildung von 46 Mio. Fr. Schadenrückstellungen im KVG-Bereich sowie 110 Mio. Fr. versicherungstechnischer Rückstellungen im VVG-Bereich einige Diskussionen nötig machen.