Kreiskrankenhaus

Blaubeurens Krankenhaus wächst

Blaubeuren / Lesedauer: 3 min

Weil der Bedarf an Betten steigt, soll ein weiteres Stockwerk gebaut werden
Veröffentlicht:19.04.2013, 10:00

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Die Zahl der im Kreiskrankenhaus Blaubeuren stationär behandelten Patienten steigt stetig: Deshalb soll es nun um ein Geschoss erweitert werden, um Platz für weitere Krankenzimmer zu schaffen. Die Details dazu erläuterten der Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis, Wolfgang Neumeister , sowie Blaubeurens Bürgermeister Jörg Seibold am vergangenen Mittwoch in einem Pressegespräch.

Mit dem Bau der neuen Station soll schon bald begonnen werden: „In den nächsten 14 Tagen wollen wir mit der Abdeckung des Daches loslegen“, berichtete Neumeister. Die Bauarbeiten sollen noch dieses Jahr abgeschlossen werden, so dass die neuen Betten voraussichtlich bis spätestens Anfang 2014 zur Verfügung stehen können. „Auch ein Zimmer für Angehörige von Schwerstkranken wollen wir schaffen“, so Neumeister weiter. Durch den Neubau sollen außerdem bisherige Krankenzimmer in Dienst- und Bereitschaftsräume für das ärztliche Personal umfunktioniert werden. Für den Bau rechnet die GmbH mit Kosten bis zu 4,7 Millionen Euro.

Nötig geworden sei dieser durch die große Akzeptanz, die das auf Magen-Darm-Erkrankungen spezialisierte Krankenhaus inzwischen erfährt: Vor allem Patienten aus Blaubeuren, Ehingen und von der Laichinger Alb vertrauen sich den dortigen Spezialisten immer öfter an.

Mehr Patienten von Laichinger Alb

Auf Nachfrage der SZ veröffentlichte die Pressestelle der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis nun erstmals die Zahlen der stationär aufgenommenen Patienten für 2012. Diese sprechen eine klare Sprache: So ist die Zahl der Behandelten im Vergleich zum Vorjahr erneut stark gestiegen. So kamen aus Ehingen 434 Patienten in das Krankenhaus (2011 waren es noch 365 Patienten), aus Blaubeuren 1 206 (2011: 1097) und von der Laichinger Alb 1414 Menschen (2011: 1398). Insgesamt sei die Zahl der behandelten Patienten pro Jahr im Zeitraum von 2008 bis Ende 2012 von 4351 auf 5885 gestiegen. Damit zeige sich, dass die 2004 begonnene Neuausrichtung nun Früchte trage, betonte Wolfgang Neumeister.

Die Schließung des Laichinger Krankenhauses mitsamt der Geburtshilfestation vor fünf Jahren hat laut seinen Worten nur in geringem Maße zum Erfolg in Blaubeuren beigetragen. „Am Schluss waren dort ja nur noch 19 Betten belegt“, führte er an.

Das Krankenhaus in Blaubeuren habe sich auch wirtschaftlich als das erfolgreichste im Alb-Donau-Kreis erwiesen: So müsse der Kreis 2013 hier „nur“ ein Defizit von 300 000 Euro ausgleichen, alle anderen Einrichtungen würden mehr Kosten verursachen. Derzeit sind beim Blaubeurer Krankenhaus 36 Ärzte angestellt, in den dort niedergelassen Praxen würden 17 weitere ihren Dienst verrichten. Insgesamt sind in dem Komplex rund 250 Mitarbeiter beschäftigt.

Neue Parkplätze für mehr Patienten

Ebenfalls lösen will die Krankenhaus GmbH die Parkplatzsituation nahe dem Krankenhaus. Zu Stoßzeiten seien dort oft alle Stellplätze belegt. Dazu habe man nun von der Heimstättengenossenschaft Blaubeuren mehrere benachbarte Grundstücke erworben.

„Dort sollen dann rund 45 weitere Autos Platz finden“, sagte Wolfgang Neumeister. Dass die Grundstücke später auch für einen weiteren Bau genutzt werden könnten, schloss er nicht aus.

Die Stadt Blaubeuren möchte ebenfalls zur Problemlösung beitragen und die angrenzende Ulmer Straße sanieren und dort mehr Parkplätze schaffen. Als mögliche Option sehe er dabei die Umwidmung in eine Einbahnstraße, verriet Bürgermeister Jörg Seibold.

Genauere Details will man aber erst öffentlich mit den Bürgern besprechen, so dass auch Anwohner eine Chance hätten, sich zu informieren und gegebenenfalls mitreden zu können. Die Bauarbeiten werden dementsprechend noch etwas auf sich warten lassen und erst im nächsten Jahr beginnen.