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Zittern um Erhalt der Klinik in Helmarshausen

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Zittern um Erhalt der Klinik in Helmarshausen
Droht die Schließung? Der mittelfristige Bestand der Kreisklinik in Helmarshausen ist nach Auskunft von Bürgermeister Ullrich Otto nicht sicher. Die Stadt will aber kämpfen, damit die Lichter im Krankenhaus nicht ausgehen. © Foto: Rieß

Helmarshausen. Auf politische Unterstützung im Kampf um den dauerhaften Erhalt der Kreisklinik in Helmarshausen hofft Bad Karlshafens Bürgermeister Ullrich Otto. Die Einrichtung sei äußerst wichtig - nicht nur für die Stadt, sondern darüber hinaus.

Schon die räumliche Nähe zum Carolinum, einer Fachklinik für Geriatrie, Neurologie und Orthopädie, spreche für den Standort Helmarshausen. Hinzu kommt: Viele Patienten, die sich beispielsweise einer Hüftoperation an einer Kreisklinik unterzogen, kämen anschließend zur Reha ins Carolinum.

Eine heimatnahe Versorgung sei so gewährleistet. Außerdem ist die Kreisklinik natürlich ein großer Arbeitgeber im struktuschwachen Nordzipfel Hessens und der größte in Helmarshausen. Die meisten der Beschäftigten kommen aus Bad Karlshafen, Trendelburg und Oberweser, erzählen die Beschäftigten. Bis 2015 hat die Klinik Bestandschutz.

Wie es mit ihrem Arbeitsplatz langfristig weitergeht, beschäfitgt die Angestellten natürlich. „Wir werden in Kürze eine Betriebsversammlung einberufen“, sagt Elke Engelbracht vom Betriebsrat. Näher wolle man sich zum jetzigen Zeitpunkt öffentlich nicht äußern. Eigentlich wollte auch der Bürgermeister zunächst nicht in die Öffentlichkeit.

Gespräche geführt

Doch bei unserer Aktion „HNA vor Ort“ machte der Helmarshäuser Uwe Fey das Thema publik - und Otto musste aus der Deckung. Er habe bereits Gespräche mit der Gesundheit Nordhessen und dem Landkreis geführt, sagte er. „Ich habe davon zufällig in einer Kneipe erfahren.“ Ullrich Otto Bürgermeister Sie waren nicht geeignet, um den Verwaltungschef zu beruhigen. Im Gegenteil. Otto: „Ich zittere um unsere Klinik.“

In den Gesprächen mit der Holding Gesundheit Nordhessen sei von Strukturwandel die Rede gewesen, sagt Otto und davon, dass „ein Erhalt versucht werden soll.“ Über mögliche Perspektiven und Zeitschienen für die Entscheidungsfindung seien keine Informationen zu erhalten gewesen. Ansonsten verweist Otto auf die Vertraulichkeit des Gesprächs, fügt aber dennoch hinzu, dass die Gesundheit Nordhessen die Klinik in Helmarshausen vor allem unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehe. Geht es um Strukturpolitik, „redet man da gegen eine Wand.“

Unterstützung vom Kreis

Unterstützt fühlt sich Otto hingegen vom Kreis. Landrat Uwe Schmidt ist im Aufsichtsrat der Gesundheit Nordhessen und weiß um die Wichtigkeit der Klinik für den nördlichen Kreisteil. Auf sein Wort baut auch Otto, der sich ansonsten von der Gesundheit Nordhessen wenig gut informiert fühlt. Dass einem Belegarzt gekündigt wurde, sei der Stadt nicht mitgeteilt worden, sagt der Bürgermeister. „Ich habe davon zufällig in einer Kneipe erfahren.“

Stellungnahmen zu dem Themenkomplex haben die Gesundheit Nordhessen und der Landkreis Kassel für Dienstagnachmittag angekündigt.

Von Michael Rieß

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