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Drei Ärzte gehen, Angst um die Klinik wächst

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Große Sorgen um den dauerhaften Bestand der Kreisklinik Helmarshausen: Drei Belegärzten wurde zum 30. Juni gekündigt.
Große Sorgen um den dauerhaften Bestand der Kreisklinik Helmarshausen: Drei Belegärzten wurde zum 30. Juni gekündigt. © HNA/Löschner

Helmarshausen. Große Sorgen um den dauerhaften Bestand der Kreisklinik Helmarshausen macht sich Bad Karlshafens Bürgermeister Ullrich Otto. Genährt wird diese Sorge durch personelle Veränderungen in der Klinik. Drei Belegärzten wurde zum 30. Juni gekündigt.

Die ärztliche Versorgung ist zwar weiter gesichert, doch die Trägerin des Krankenhauses, die Gesundheit Nordhessen (GNH), verweist auf wirtschaftliche Zwänge.

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Pro Jahr fällt in der Kreisklinik in Helmarshausen ein Defizit von einer Million Euro an, teilte die GNH auf Anfrage unserer Zeitung mit. Vor diesem Hintergrund habe man mehrere Jahre mit den chirurgischen Belegärzten verhandelt. In wichtigen wirtschaftlichen Fragen konnte aber keine Einigung erzielt werden. Die Folge: Die Verträge wurden gekündigt. Die Versorgung der Patienten erfolge künftig durch die in Hofgeismar tätigen Chefärzte Dr. Peter Hülsmann und Michael Szkopek.

Doch mit dieser Umstellung vom Beleg- auf angestellte Chefärzte allein wird die in Bad Karlshafen befürchtete Veränderung nicht abgetan sein. Julia Prieß, Geschäftsführerin der Kreiskliniken Hofgeismar und Helmarshausen nennt eine „Strukturveränderung vor Ort unerlässlich.“ Und: „Wir sind momentan dabei zu prüfen, ob es wirtschaftliche tragfähige Konzepte für den weiteren Bestand der Kreisklinik Helmarshausen gibt.“ Wie die aussehen könnten, ist noch unklar. Fest steht nach den Worten der Geschäftsführerin jedoch: „Denkverbote gibt es nicht.“

Beim Landkreis sieht man die Zukunft der Klinik hingegen als sicher an. Der Vertrag, mit dem der Landkreis seine Kliniken in die Holding einbrachte, sehe vor, dass eine Einrichtung nur mit Zustimmung des Landkreises geschlossen werden könne. Auch wenn der Vertrag gekündigt werde, spreche der hessische Krankenhausplan für Helmarshausen.

Das sagt der Landkreis

Beim Landkreis Kassel nimmt man die Sorgen aus Bad Karlshafen ernst, beruhigt aber gleichzeitig. „Hier ist keine Gefahr im Verzug“, heißt es in einer Mitteilung des Kreises. Als Begründung führt der Landkreis den Vertrag an, mit dem die Kreiskliniken der Gesundheit Nordhessen übertragen wurden. Dieser Vertrag regelt, einfach ausgedrückt, dass Kreiskliniken nur mit Zustimmung des Landkreises aufgegeben werden können. Allerdings: Der Vertrag läuft am 31. Dezember 2014 aus. Er verlängert sich aber automatisch um ein Jahr, falls er nicht sechs Monate zuvor gekündigt wird. Und selbst wenn dieser Vertrag nicht mehr gelten sollte, gibt es noch eine Zusatzvereinbarung mit der Stadt Kassel, die die meisten Anteile an der Holding hält. Danach müsse die Stadt alles unternehmen, um die drei Standorte Hofgeismar, Wolfhagen und Helmarshausen gemäß den Vorgaben des Hessisachen Krankenhausplanes erhalten. Und der sehe vor, so Kreissprecher Harald Kühlborn, dass binnen 15 Minuten eine Klinik zur Notfallversorgung erreichbar sein müsse.

Von Michael Rieß

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