Überstundenabbau
Wegen Überstunden eine ganze Spital-Abteilung schliessen?

Das Kantonsspital Baselland in Liestal schliesst für fast vier Monate das Bettenhaus für Medizin und Geriatrie. So will man die massiven Überstunden der Mitarbeitenden in der Pflege abbauen. Ist das in den Solothurner Spitälern auch ein Thema?

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In den Solothurner Spitälter werden einzelne Abteilungen punktuell geschlossen. (Symbolbild)

In den Solothurner Spitälter werden einzelne Abteilungen punktuell geschlossen. (Symbolbild)

Keystone

Die Mitarbeitenden des Kantonsspitals Baselland mussten viel zu viel arbeiten. Massive Überstunden haben sich angehäuft, die irgendwie abgebaut werden müssen. Das Spital hat sich nun eine Lösung überlegt: Von Mitte Juni bis Anfangs Oktober ist das Bettenhaus für Medizin und Geriatrie zu, schreibt die «Basellandschaftliche Zeitung». Die 16 Betten werden in den siebten Stock verlegt und das Pflegepersonal der ganzen Medizinischen Universitätsklinik darf Ferien beziehen - oder eben Überstunden abbauen.

Die Abteilung zwischen Juni und Oktober zu schliessen, darin sieht die Spitalleitung auch einen Vorteil. Insbesondere in der medizinischen Klinik gebe es in den Sommermonaten weniger stationäre Patienten als im Winterhalbjahr. Deshalb sieht die Leitung kein Problem, in dieser Zeit die Abteilungen zu schliessen.

Jahresgleitzeit

Bei der Solothurner Spitäler AG (soH), zu der das Bürgerspital Solothurn, das Kantonsspital Olten, das Spital Dornach sowie die psychiatrischen Dienste gehören, ist das Sommerloch weniger bekannt. Aber auch hier sind Überstunden natürlich ein Thema.

Deswegen eine Abteilung über Monate komplett zu schliessen, kommt aber nicht in frage. Es reicht, den Betrieb gezielt einzelne Tage bis zu einer Woche einzustellen. «Die Solothurner Spitäler AG hat auch schon Abteilungen oder Betten punktuell geschlossen», sagt Monika Hug, Kommunikationsverantwortliche der soH, auf Anfrage. «Dies über Feiertage oder während Ferienzeiten, wo absehbar war, dass sich weniger Patienten ins Spital begeben.» Es mache keinen Sinn, den vollen Betrieb aufrecht zu erhalten, wenn nur wenige Patienten da seinen. (ldu)