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Gesundheit Rhön steht in Nordenham in der Pflicht

Horst Lohe

Nordenham/Brake - „Jeder im Hause weiß, dass wir große Defizite fahren und macht sich Gedanken. Aber Alarmstimmung herrscht nicht.“ Das sagt Reinhard Koopmann, Mitglied des Betriebsrates der Wesermarsch-Klinik.

Wie die NWZ  berichtete, führt die Rhön-Klinikum AG als Betreiber des Nordenhamer Krankenhauses (115 Betten) und Bauherrin der neuen Klinik (150 Betten) in Esenshamm Gespräche über eine Kooperation mit dem St.-Bernhard-Hospital in Brake. Als Gründe nennt Rhön ständig rückläufige Patientenzahlen und hohe jährliche Defizite in Nordenham.

Mitarbeiter informiert

Eine Stellungnahme des Betriebsratsvorsitzenden Wilfried Scherer war am Dienstag nicht zu bekommen, weil er verreist ist. Nach Auskunft von Reinhard Koopmann wissen die 260 Mitarbeiter des Nordenhamer Krankenhauses seit der Betriebsversammlung am Montag vergangener Woche, dass Kooperationsgespräche stattgefunden haben und stattfinden. Im Zusammenhang mit der Vorstellung des neuen Geschäftsführers Benjamin Stollreiter habe die Geschäftsführung das mitgeteilt.

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Nordenhams Bürgermeister Hans Francksen hat keinen Zweifel daran, dass der zügig voranschreitende Neubau der Klinik in Esenshamm vollendet wird. Auf Anfrage der NWZ  sagte er am Dienstag: „Wir haben mit der Rhön-Klinikum AG einen städtebaulichen Vertrag über den Neubau abgeschlossen, der wechselseitige Verpflichtungen enthält. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Rhön den Vertrag erfüllen wird, zumal sich Rhön bisher als verlässlicher Partner erwiesen hat.“


Spekulationen über Klinik-Kooperationen gebe es, so Hans Francksen, seit November vergangenen Jahres in unterschiedlicher Form. „An solchen Spekulationen möchte ich mich nicht beteiligen.“

Der Landkreis Wesermarsch legt Wert darauf, dass der 2008 mit Rhön abgeschlossene Vertrag über den Verkauf des damals vom Landkreis betriebenen Nordenhamer Krankenhauses eingehalten wird. Das teilte auf NWZ -Anfrage der Allgemeine Vertreter des Landrates, Hans Kemmeries, mit.

Zu den vertraglichen Regelungen gehört die Standortsicherung durch Investitionen. Die Rhön AG hat einen Kaufpreis von 1 Million Euro gezahlt und sich verpflichtet, bis 2012 die Summe von 20 Millionen Euro zu investieren.

Zehn Millionen Zuschuss

Der Landkreis hat in den Jahren 2009 bis 2012 in Raten insgesamt zehn Millionen Euro an Rhön als Zuschuss gezahlt, so dass der Rhön-Konzern von den 20 Millionen nur zehn Millionen selbst aufbringen muss.

Im Zuge der Entscheidung für einen Klinik-Neubau in Esenshamm ist der Vertrag im Jahr 2011 angepasst worden, so dass Rhön die Investitionsverpflichtungen auch erfüllt, wenn der Konzern mit dem Geld ein neues Krankenhaus baut. „Rhön ist damit eine Verpflichtung eingegangen, ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in Nordenham vorzuhalten“, sagt Hans Kemmeries.

Die Gespräche über eine Klinik-Kooperation stehen laut Ingo Penner, kaufmännischer Direktor des St.-Bernhard-Hospitals in Brake, noch ganz am Anfang. „Wir wissen im Moment selber noch nicht, wie die Kooperation konkret aussehen kann.“

Eine Zusammenarbeit kleinerer Krankenhäuser sei nötig, weil sie andernfalls keine Überlebenschancen hätten.

Das Braker Krankenhaus (110 Betten und 230 Mitarbeiter) schreibt nach Angaben von Ingo Penner nach wie vor schwarze Zahlen. „Aber auch wir müssen immer mehr Leistungen erbringen, die wir nicht voll vergütet bekommen. Die Luft wird dünner.“

Der kaufmännische Direktor des Braker Krankenhauses ist optimistisch, dass bis Ende dieses Jahres die Gespräche mit Rhön zu einem erfolgreichen Abschluss kommen werden – weil beide eine Kooperation wollen.

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