Konflikte lösen, Abläufe verbessern

Gravierende Unstimmigkeiten in der Pflege haben das Spital Männedorf Anfang Jahr in die Schlagzeilen gebracht. Eine einvernehmliche Aufarbeitung der Krise ist im Gang.

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wbt. ⋅ Anfang Jahr erregten Medienberichte über gravierende Unstimmigkeiten im Pflegepersonal des Spitals Männedorf Aufmerksamkeit. Von einer Fluktuationsrate von 38 Prozent als Folge dieser Probleme war die Rede. Die Kritik, die von einigen Ärzten im Bezirk noch verstärkt wurde, führte im Februar zum Rücktritt des Spitaldirektors. Das missliche Betriebsklima stand im Zusammenhang mit Reorganisationen und mit Veränderungen der Strukturen, die für Verunsicherung sorgten. Das Personal fühlte sich ungenügend in die Veränderungsprozesse einbezogen.

Umfangreiche Massnahmen

Es gelang, einen erfahrenen Spitaldirektor für die interimistische Leitung zu gewinnen und eine Arbeitsgruppe mit Beteiligung der Personalkommission und mit Einbezug des Berufsverbands der Pflegenden mit der Suche nach Lösungen zu beauftragen. Jetzt liegt ein umfangreiches Massnahmenpaket vor, wie das Spital und der Berufsverband des Pflegepersonals in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben. Die erhobenen Vorwürfe würden zurzeit vollständig und vorbehaltlos abgeklärt. Gleichzeitig arbeite man an der Verbesserung der professionellen Zusammenarbeit über alle Hierarchiestufen hinweg auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung.

Im Zentrum der Massnahmen steht die Lösung der verschiedenen Konflikte in Gesprächen und Beratungen. Ausserdem wurde eine neue Arbeitsgruppe mit Mitarbeitenden geschaffen, die Defizite in den Arbeitsabläufen und Verbesserungsmöglichkeiten orten soll. Von ihr erwarten Spitalleitung und Verwaltungsrat bis Ende August einen Schlussbericht.

Gute Zahlen für 2012

Seit 2012 ist das Spital Männedorf eine von acht Gemeinden getragene AG. Ihr Weg zur Festigung der Position in einem verschärften Wettbewerb stimme, urteilen die Verantwortlichen. Trotz der Herausforderung durch die neu geregelte Spitalplanung und -finanzierung schliesse die Institution das «Schlüsseljahr» 2012 mit guten Zahlen ab. Die 35 000 behandelten Patienten – eine gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufige Zahl – seien ein Beleg für die gute Verankerung in der Region. Bei einem Umsatz von 96,1 Millionen Franken resultierte ein Gewinn von 528 000 Franken.