Liste komplizierender somatischer und psychiatrischer Nebendiagnosen

  • Hallo

    Wir haben bei den ersten Prüfeungen des MDK's festgestellt, daß einige Nebendiagnosen infrage gestellt werden. Diese würden ccl bedingt gesondert abgefragt. Was bedeutet das Kürzel ccl? Und wo finde Ich die aktuelle Liste der komplizierenden Nebendiagnosen. Habe das gefühl unsere listen sind etwas veraltet oder haben die Listen den gleichen stadn wie vor 2, 3 Jahren?

    Danke im voraus

  • Hallo Hankey,

    Die Begriffe CCL (Komplikations- und Komorbiditätslevel) sowie PCCL (patientenbezogene Komplikations- und Komorbiditätslevel) stammen eigentlich aus dem DRG-System. CCL bezeichnet den Schweregrad einzelner Nebendiagnosen. Über verschiedene Berechnungen wird aus den CCL's für den Patienten ein individueller Schweregrad errechnet, der PCCL. In der Somatik konnte zumindest in der Vergangenheit die Anhäufung von ND als Trigger wirken.

    In der Psychiatrie gelten bestimmte ND als Trigger für eine höhere PEPP-Eingruppierung (z. B. A-Split statt B-Split mit dann höherem Relativgewicht). Die aktuellen Listen finden sich hier.

    Herzliche Grüße aus dem sonnigen Heidelberg

    Erro, dum vivo. :whistling:

  • Hallo VeganPEPPie, hallo Hankey,

    das "cc" hat nicht identische Bedeutung (siehe Abkürzungsverzeichnis Definitionshandbuch 1).

    CC - Komplikation oder Komorbidität; Complication or Comorbidity
    CCL - Schweregrad einer Komplikation oder Komorbidität; Complication or comorbidity level

    PCCL - Patientenbezogener Gesamtschweregrad; Patient Clinical Complexity Level

    Jede Diagnose hat einen CC-Wert von 0 bis 4. Der Wert hängt von der Hauptdiagnose/DRG ab. Er hängt auch von weiteren Nebendiagnosen ab, aus dem Roh-CC-Wert wird ein CCL-Wert. Kodiertechnisch interessant sind die Diagnosen mt einem CCL-Wert größer 0.

    Von diesen hängt das PCCL ab, also der Gesamtschweregrad (0-4). Dabei ergeben zwei Diagnosen mit dem CCL-Wert von 2 nicht ein PCCL von 4. Das PCCL wird nach einem Algorithmus (nach Zhang) berechnet. Zurzeit braucht man z.B. 9 Diagnosen mit einem CCL-Wert von 2, um das PCCL 4 zu erreichen. Alternativ erreicht man das PCCL 4 auch z.B. mit einer CCL 4- plus einer CCL 3-Diagnose. Bei Neugeborenen zählt auch der CC-Wert der Hauptdiagnose, bei Nicht-Neugeborenen zählen nur die Nebendiagnosen.

    Von den PCCL wiederum interessant sind die Schweregrade PCCL 3 (schwer) und PCCL 4 (äußerst schwer).

    Bei manchen (!) DRG führt das Erreichen des PCCL 3 und/oder PCCL 4 zu einer höherwertigen DRG (DRG-Text "mit schweren CC" bzw. "mit äußerst schweren CC").

    z.B.:
    DRG H41A - Komplexe therapeutische ERCP mit äußerst schweren CC oder ... (höchster Erlös)
    DRG H41B - Komplexe therapeutische ERCP mit schweren CC ...
    DRG H41C - Komplexe therapeutische ERCP ohne äußerst schwere oder schwere CC ... (geringster Erlös)


    Viele Grüße

    Medman2

  • Habe den PEPP-Katalog mehr oder weniger durchforstet. Die entsprechende Stelle ist mir aber nicht uner gekommen. Hat jemand von ihnen eine direkten Link zu der entsprechenden Liste.

  • Hallo Hankey,

    vielleicht habe ich den falschen Link angegeben - wäre möglich ?( . Deshalb hier die Langfassung: http://www.g-drg.de/ (HP InEK). 'Dort findet sich die Liste im Definitionshandbuch unter PEPP 2015.

    Sonnige und warme Grüße aus meinem viel zu heißen DG-Büro

    Uwe Herrmann

    Erro, dum vivo. :whistling:

  • Hallo Hankey,

    der Entgeltkatalog listet lediglich die Relativgewichte der einzelnen PEPP's, die Liste der relevanten ND findet sich im Definitionshandbuch, das ich aber bereits oben verlinkt habe. Für alle Fälle: http://www.g-drg.de/ (InEK-HP), dort unter PEPP 2015 das Definitionshandbuch aufsuchen und darin blättern - es ist ein wenig mühselig, kann aber durchaus erlösrelevante Ergebnisse zeitigen. ;)


    Sonnige und warme Grüße aus meinem viel zu heißen DG-Büro in Heidelberg

    Uwe Herrmann

    Erro, dum vivo. :whistling: