Personalbedarfsermittlung Medizin-Controlling

  • Hallo Forum,

    ich bin MDA und beschäftige mich zur Zeit mit der Ermittlung von Anhaltszahlen zur personellen Besetzung im Medizin-Controlling.

    Fragestellung:
    Wie sieht die personelle Besetzung des Medizin-Controllings (bezogen auf die vollstationären Fallzahlen pro Jahr) in den Krankenhäusern zu Beginn der Konvergenzphase aus?

    Eine kurze Auskunft zur Situation in Ihrem Hause würde mir sehr weiter helfen.

    Viele Grüße aus dem verregneten Braunschweig.
    Ayfer

  • Guten Tag Frau Ayfer

    Eine Antwort auf Ihre Frage ist nicht ganz einfach.
    Wenn Sie wissen wollen, wieviel Akten im Jahr ( oder auch pro Tag ) von einer Codierfachkraft zu bearbeiten sein können verweise ich auf die hier im Forum zur Zeit geführte Diskussion.

    Wenn sie tatsächlich über die personelle Besetzung im Bereich Medizin-Controlling in einem Krankenhaus nachdenken geht das weit über das Codieren von Akten hinaus.

    Die Abrechnung/Codierung ist dabei nur ein Teilbereich des Medizin-Controllings.

    Zunächst benötigen Sie sicherlich einen ärztl. Mitarbeiter möglichst mit Facharztbezeichnung und betriebswirtschaftlichem Hintergrund als Medizin-Controller. Je nach Größe des Hauses werden dann ggf. eine oder weitere ärztl. Stellen notwendig sein.

    Sollen auch MDAs eingesetzt werden richtet sich der Personalbedarf nach der Aufgabenstellung ( Codierung, MDK-Anfaragen, statistische Auswertungen, Kommunikation mit den Abteilungen, Fortbildung, Koordinierung von Aktenläufen, Dokumentationskontrolle,Abrechnung usw. )
    Hier ist also das Tätigkeitsprofil entscheidend

    Um alle o.g Funktionen zu erfüllen gehen wir hier von 3500 Fällen/Jahr pro Mitarbeiter im Codierungsbereich aus.

    D. Lindner
    Arzt
    Leiter med. Controlling
    St. Marien-Hospital Düren

  • Hallo zusammen,

    wir sind ein 400 Betten Haus und zu fünft im Controlling (eine 3/4 und 4 Vollzeitkräfte). Von der Qualifikation her sieht das wie folgt aus: Zwei Ärzte, ein Medizincotroller, ein Pflegecontroller und ein MDA.

    Speziell für den DRG Bereich sind wir drei Leute, die sich um den Export, die Krankenkass- und MDK Anfragen, Schulungen, Budgetverhandlungen und die Überprüfung der Kodierung kümmern. Speziell im letzten Punkt sind wir gerade am Überlegen, wie wir die schwierigen und umpfangreichen Abteilungen (Innerer Medzin und Neurologie) konstant (jede Akte) sofort nach Abschluss kontrollieren können.
    Mit zwei Leuten war dieses nicht zu schaffen und es ist uns viel Geld verloren gegangen. Mich würde auch einmal interessieren, wie das in anderen Häusern läuft, und ob wir vom Stellenplan im Durchschnitt über- unter oder korrekt besetzt sind.

    Viele Grüße
    casapietra

  • Guten morgen,
    eine Frage an casapietra: wo liegt bei Ihnen der Unterschied in den Tätigkeitsbereichen zwischen Ärzten und Medizincontroller? Und worin unterscheidet sich ein Medizincontroller von einem Pflegecontroller?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    der Medizincontroller hat unter anderem die Aufgabe der Budgetvorbereitungen, des monatlichen Berichtswesens, der Auswertung der QS Bögen...

    Der Pflegecontroller beschäftigt sich unter anderem mit Auswertungen aus dem Bereich der OP Auslastung, Auslastung der Stationen, Patientenzufriedenheit, Pflegestandars (Optimierung, Verbesserung, Sicherung).

    Des weiteren habe beide noch eine Menge an Projekten, die unabhängig voneinander stattfinden

    Viele Grüße
    casapietra

  • Sehr geehrtes Forum,

    gibt es seit 2005 neue Erkenntnisse oder Quellen über die Personalplanung bei Dokumentationsassistenten.
    Meine konkrete Frage: Pro wieviel vollstationäre und ambulante Fälle (pro Jahr) sollte eine MDA-Stelle eingeplant werden.

    Vielen Dank vorab für die Antworten.

    Viele Grüße

    MC1

  • Zitat


    Original von Medizin-Controller1:
    Sehr geehrtes Forum,

    gibt es seit 2005 neue Erkenntnisse oder Quellen über die Personalplanung bei Dokumentationsassistenten.
    MC1

    Guten Tag, \"MC1\",
    die Quellen aus 2005 beruhen - meiner Meinung nach - auf die reine Kodierung von circa 3.500 st. Fällen pro Jahr/Vollzeitkraft; heute sieht der Arbeitsplatz eines Kodierers aber anders aus:
    Kodierung der Fälle + Bearbeitung der MDK-Anfragen+Verfassen von Widersprüchen, so dass 3.500 Fälle eigentlich nicht mehr zur Debatte stehen dürften.
    Gruß,
    B. Schrader

  • Schönen guten Tag allerseits,

    Zitat


    Original von GOMER:
    ...von circa 3.500 st. Fällen pro Jahr/Vollzeitkraft; ...

    Die Kennzahl \"Fall\" ist ja wohl auch kaum geeignet, oder kodiert hier jemand einen Fall mit Intensivkomplexbehandlung und 3 Aktenordnern Patientenakte genau so schnell, wie den 3-Tagesfall aus der HNO-Belegabteilung?

    Auch der CMI ist - zumindest alleine - nicht wirklich geeignet, denn er spiegelt nicht immer den Kodieraufwand wieder (sondern manchmal z. B. einfach die Sachkosten der klaren und wenig aufwändig zu kodierenden Leistung).

    Und wie Herr Schrader schon richtig sagte, ohne Betrachtung der Strukturen und Aufgaben (MDK, QS, ... ) lässt sich schon gar kein Vergleich des Personalaufwandes herstellen. Und nach meiner Erfahrung sind die Strukturen in den Kodierabteilungen der Kliniken noch sehr unterschiedlich, so dass hier ganz große Vorsicht geboten ist.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo,

    ist zwar schon etwas älter der Beitrag, aber ich kann jetzt nur von dem sprechen was machbar ist aus meiner Sicht, da ich es selbst ja bin die es tut: ich kodiere in Vollzeit 38,5 h 4000-4500 Fälle jährlich (innere Medizin inkl. Intensiv, Peripherie und Stroke) inklusive Aufnahmediagnosen plus MDK, plus KK Anfragen 8)

    Ein schönes Wochenende :)

  • Zitat


    Original von VEN:
    ich kodiere in Vollzeit 38,5 h 4000-4500 Fälle jährlich (innere Medizin inkl. Intensiv, Peripherie und Stroke) inklusive Aufnahmediagnosen plus MDK, plus KK Anfragen


    Moin, \"VEN\",
    gehen Sie doch bitte einmal ins Detail...
    Primärkodierung nach Aktenlage?
    Stroke? Welche Leistungen erfassen Sie dort?
    Intensivleistungen.. einschließlich primäre Erfassung der Beatmungszeiten, Komplexbehandlungen (SAPS, TISS), ZEs ?
    MDK-Anfragen, inkl. Verfassen von Widersprüchen? 8o :i_respekt:

    Wenn dem so ist, so kann das - meines Erachtens - nur zur Lasten der Kodierqualität (Synonym \"Erlös\") gehen; wir haben allein eine Kodierkraft in Vollzeit, die ausschließlich die Intensivleistungen erfasst und kodiert - das nur so nebenbei ?(

    Gruß und eines schönes WE

  • Hallo Herr Schrader,

    ich denke es gibt wirklich gutes Personal die schaffen diese 4000-4500 Fälle pro Jahr.
    Natürlich handelt es sich dann nicht ausschließlich um IT Patienten mit Koplexbehandlungen etc.
    Also ich denke man kann das nicht ohne weiteres so stehen lassen, dass die Kodierqualität darunter leiden würde...
    Genauso individuell wie die Fälle sind, sind auch die Kodierfachkräfte.

    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine Mehrbelastung einer Kodierfachkraft nicht zwingend von Nachteil sein muss, so kommt es durchaus vor, dass KDA´s mit weniger Fällen qualitativ schlechter kodieren... Wie gesagt liegt nach m.E. auch immer in der Person des einzelnen und wieviel er bereit ist dazuzulernen.

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal