Personalbedarfsermittlung Medizin-Controlling

  • Zitat


    Original von casapietra:
    Hallo zusammen,

    wir sind ein 400 Betten Haus und zu fünft im Controlling (eine 3/4 und 4 Vollzeitkräfte). Von der Qualifikation her sieht das wie folgt aus: Zwei Ärzte, ein Medizincotroller, ein Pflegecontroller und ein MDA....

    Viele Grüße
    casapietra

    Hallo,

    habe hierzu ein Frage, gibt es dann in Ihrem Haus Kodierfachkräfte oder erfolgt die Kodierung über die Ärzteschaft???

    Beste Grüße

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal

  • Schönen guten Tag allerseits,

    trotz aller oben genannten Vorbehalte füge ich mal die Personalkennzahlen unseres Medizincontrollings an.

    Aufgabenstruktur: Kodierung aller Abteilungen nach Abschluss der Behandlung anhand der Krankenkakte, teilweise QS-Bögen erfassen (Pneumonie), vollständiges und alleinverantwortliches MDK und Krankenkassenmanagement (bei fast vollumfänglicher vor-Ort-Prüfung), Gelegentlich noch EDV-Anwenderunterstützung und Teilnahme an Klinikweiten Projekten (z.B. betiebliches Gesundheitsmanagement). Ab 2010 auch Aufbau von Kodierstrukturen in der Psychiatrie.

    Dies sind die Aufgaben unserer als \"Case-mix-Performer\" ausgebildeten Mitarbeiter (alle ehemals als Pflegekräfte tätig). Ich als ärztlicher Medizincontroller habe außer der Leitungs- und in wenigen Einzelfällen Enscheiderfunktion und Teilnahme an den MDK-Fallkonferenzen wenig mit diesen Aufgaben zu tun und habe dadurch Zeit für das strategische Medizincontrolling.

    Hier also meine Personalkennzahlen (wer wagt es noch, sich zu outen? )

    Ich wünsche noch einen schönen Tag

  • Hallo Herr Schaffert,
    sehr beeindruckende Zahlen. :i_respekt:
    Gestatten Sie mir 2 kleine Nachfragen.

    Wie viel Zeit verbringen Ihre Mitarbeiter mit Logistik, also Kopiertätigkeiten für die PKV, Aktentransport von Station und aus Archiv, Aktensuche für MDK etc. ?

    Erfolgt die Kodierung als Primärkodierung oder als Validierung einer von Ärzten durchgeführten Kodierung? Wenn Primärkodierung: auch OPS bei Operationen?


    Danke für kurze Antwort, gerne auch als PN.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Schönen guten Tag Herr Horndasch,

    Aktenlieferung (sowohl nach Abschluss der Behandlung, als auch aus Archiv für MDK) ist in der Regel organisiert (jedenfalls solange es noch Zivis gibt ). Die Kodierung erfolgt \"sowohl als auch\". Im Bereich der Diagnosen abgesehen von der Aufnahmediagnose meist als (nach-) Kodierung, im Bereich des operativen OPS eher als Kontrolle. Denn die operativen OPS werden im OP primär erfasst, schon um die OP-Erfassung überhaupt abschließen zu können.

    Sonstige Logistik und je nach Erfahrung auch andere Unterstützung wird von Zivis (soweit vorhanden) oder neuerdings auch Audzubildenden (allerdings Bürokaufleute, also nicht unbedingt medizinische Erfahrung) wahrgenommen. Da dies allerdings nicht kontinuierlich möglich ist und auch qualitativen Schwankungen unterliegt, habe ich diese Stellen in der Berechnung nicht berücksichtigt.

    Ich denke, Herr Horndasch, wir sehen uns auf dem DGfM-Symposium am 01.10, dann können wir uns gerne auch persönlich austauschen.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag

  • Hallo Herr Schaffert,

    Zitat


    Original von R. Schaffert:

    Ich denke, Herr Horndasch, wir sehen uns auf dem DGfM-Symposium am 01.10,


    auf jeden Fall.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo GOMER,

    das Kodieren beinhaltet bei mir bis auf die Erfassung der TISS und SAPS alles übrige, sprich auch Beatmungszeiten und sämtliche Komplexbehandlungen, ZE´s und was sonst noch anfällt. Jedoch sollte ich erwähnen, dass bei uns die OPS Schlüssel meist direkt von der Funktion eingegeben werden und ich hier nur eine Überprüfungs-und Ergänzungsfunktion habe.

    Ich denke es hängt davon ab, wie gut eine Abteilung organisiert ist. Wenn der Arztbrief qualitativ hochwertig ist und nicht mit Details gespart wird, kann man auch sehr schnell und trotzdem gut arbeiten. Die Akten kommen i.d.R. geheftet und komplettiert zu mir, ich muss nur ab und zu ausstehende Befunde anfordern.

    Die Krankenkassenanfragen bearbeite ich komplett inkl. kopieren von Kurven und sämtl. Befunden (außer es ist mal ein Praktikant da, aber das ist eher die Ausnahme), teilweise Schreiben von Stellungnahmen, je nach Anliegen.

    Die MDK Vor-und Nachbereitung mache ich alleine, die Gesprächsführung zusammen mit dem CA.

    Für manche Fälle brauche ich 30 Sekunden, für andere 3 Stunden, so ist das eben mit der Kodiererei.

    Ansonsten einen schönen Start in die neue Woche, LG VEN :sonne:

  • Hallo miteinander, besonders Herr Schaffert:

    mit diesem Personal schaffen Sie die kompletten Aufgaben:


    Zitat

    Aufgabenstruktur: Kodierung aller Abteilungen nach Abschluss der Behandlung anhand der Krankenkakte, teilweise QS-Bögen erfassen (Pneumonie), vollständiges und alleinverantwortliches MDK und Krankenkassenmanagement (bei fast vollumfänglicher vor-Ort-Prüfung), Gelegentlich noch EDV-Anwenderunterstützung und Teilnahme an Klinikweiten Projekten (z.B. betiebliches Gesundheitsmanagement). Ab 2010 auch Aufbau von Kodierstrukturen in der Psychiatrie.

    mit dem gesamten SChriftverkehr bis zum Gutachten und weiter?

    :i_respekt:


    haben Sie da eine komplette Entscheidungsstruktur für strittige Fragen?

    ICh komme auch gerne zum Gespräch mit Herrn Horndasch dazu. :augenroll:

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Guten Tag zusammen,
    ich wurde heute mit der Methode der Personalbedarfsberechnung, entwickelt von der Uni Schleswig-Holstein konfrontiert.

    Folgende Formel:

    (Casemix:6000) x 1VK + (Intensivtage :3000) x 0,5 VK + (Verlegungsfälle:500)x 0,1 VK + (MDK-Anfragen :200) x0,1 VK

    hat damit schon jemand konkrete Erfahrungen gemacht?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo,

    ich habe diese Formel heute auch zur Kenntnis bekommen.
    Kliniken haben ja einen unterschiedlichen Case Mix Index, wie ist diese Formel in diesem Zusammenhang zu beurteilen.
    Oder trifft sie unabhängig zu?

    Es gab ja auch noch die andere Formel, die sich auf die Fallzahl bezog.

    (Fallzahl:3000) x 1VK + (Intensivtage :3000) x 0,5 VK + (Verlegungsfälle:500)x 0,1 VK + (MDK-Anfragen :200) x0,1 VK
    Auf welche Ergebnisse kommen Sie, wenn Sie diese Formeln anwenden?

    Herzliche Grüße Medctr

    Bin gespannt auf einen regen Austausch.
    Habe hierzu auch noch weitere Fragen, stehen die Akten komplett elektronisch zur Verfügung oder müssen dies von den Stationen geholt werden. Werden die Diagnosen und Prozduren kodiert?
    Wie gestalten sich hier die Arbeitabläufe in den anderen Kliniken?

  • Hallo,
    die angewendete Methode mit Berechnung baut wohl auf 4 Parameter auf:

    Casemix-Basis zur Bewertung der Komplexität eines Falles. Wobei eine VK im Jahr 6.000 Punkte kodieren muss. Die Akten sind hierbei so vorbereitet, dass aus Akte und KIS die vollständige Kodierung erbracht wird.
    Die Intensivtage werden gesondert hinzugerechnet mit dem Schlüssel 6.000 Intensivtage ergeben eine 1 VK.
    Bei Verlegungsfällen ist der Aufwand geringer, so dass hier bei 5.000 Verlegungen eine VK als Schlüssel angewendet wird.
    Für die MDK-Fälle baut die Berechnung auf Unterlagen heraussuchen (Archiv), kopieren und versenden. Zudem wurde hier für MDK-Begehungs-Krankenhäuser, die Begehung und Bearbeitung berücksichtigt.

    Wobei ich die Originalarbeit nicht kenne, sonern nur die Kommentierungen (s.o.) dazu.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch