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Umstrittener Chefchirurg verlässt das Spital Wallis

Chefchirurg im Kreuzfeuer der Kritik: Eine Familie reichte Strafanzeige gegen den Arzt ein.

Der Professor habe sich entschieden, die Zusammenarbeit mit dem Spital zu beenden, teilte das Spital mit. Der Verwaltungsrat habe den Rücktritt akzeptiert und bedanke sich beim Chefchirurgen für seine Verdienste beim Ausbau der Chirurgie.

Dank seiner Arbeit sei das Niveau der Chirurgie im Wallis erhöht worden. Das Spital Wallis sei eines der wenigen nicht-universitären Spitäler in der Schweiz, das zur Viszeralchirurgie in der hochspezialisierten Medizin berechtigt sei.

Diese befasst sich mit Eingriffen an Leber, Mastdarm, Bauchspeicheldrüse und Speiseröhre. Der Chefchirurg werde innerhalb der rechtlich vorgesehenen Fristen das Spital verlassen. Zum Rücktritt machten die beiden Parteien keine weiteren Angaben.

Nach Medienberichten zu den Todesfällen nach Operationen geriet der Chefchirurg ins Kreuzfeuer der Kritik. Eine der Familien reichte Strafanzeige gegen den Arzt ein. Eine interne Untersuchung rehabilitierte den Chefchirurgen, der daraufhin seine Arbeit fortsetzte.

Externe Untersuchung

Zusätzlich ordnete die Walliser Regierung eine externe Untersuchung an, die vom belgischen Chirurgen Jean-Jacques Houben vorgenommen wird. In einem Zwischenbericht empfahl dieser eine Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Lausanne (CHUV).

Seit Jahresbeginn arbeiten die beiden Spitäler eng zusammen. Trotzdem kam es im Januar zu einer erneuten Kontroverse, weil der Chefchirurg eine Operation ohne Absprache mit dem CHUV durchgeführt hatte.

Dieser Eingriff sei jedoch vor der Vereinbarung beschlossen worden, teilte das Spital Wallis damals mit. Die mit dem CHUV unterzeichnete Vereinbarung gelte nicht rückwirkend. Der Schlussbericht der externen Untersuchung wird Anfang Februar erwartet.

Fussballspiele während Operation

Auch das Kantonsparlament erhöhte den Druck. Der Grosse Rat entschied Mitte Dezember, eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zum Spital Wallis einzusetzen.

Um den Chefchirurgen hatte sich bereits im Oktober 2010 ein Medienwirbel entfacht. Dem Chirurgen wurde damals vorgeworfen, während einer Operation Fussballspiele geschaut zu haben. Einige Monate zuvor waren seine Fähigkeiten von einem anderen Chirurgen, der entlassen worden war, in Zweifel gezogen worden.

SDA/sly